von brasilianischer Seite aus fotografiert
auf argentinischer Seite hautnah erlebt

26.1.2010  Iguazu  

Die Iguazu-Wasserfaelle waren ein wunderbares Erlebnis!! Auf brasilianischer Seite hat man einen Panoramablick von unglaublicher Schoenheit und auf argentinischer Seite ist man eher mitten drin im Geschehen. Stege fuehren ueber das Wasser bis zur Kante der verschiedenen kleinen und grossen Wasserfaelle, wo sich die Wassermassen tosend in die Tiefe stuerzen. An manchen Stellen ist die Gischt so stark, dass man pudelnass wird. Beim Bootstripp hatten wir nur noch das Noetigste an (Wolfgang nur Boxershorts, ich duenne Bluse und Badehose), denn dabei bleibt kein Faden am Leib mehr trocken. Es war allerdings so heiss, dass alles sowieso schnell wieder trocknete.  

In der Naehe der ganzen Wassermassen kann es einem richtig mulmig werden und die Lautstaerke ist enorm, das ganze Schauspiel ist einmalig.  

Wasserfaelle und Schmetterlinge, wohin das Auge blickt. Sogar die grossen blauen Morphofalter schwirrten herum, schwarz/gelbe flogen vorbei wie kleine Voegel, Lila, Orange, Gruen, Braun, Schwarz/Weiss, alle Farben und Groessen waren vertreten. Hunderte von winzigen kleinen Gelben taumelten durcheinander und manche flogen auf Arme und Koepfe der Leute. Ich liebe Schmetterlinge und es war ein Fest fuer mich. Oft rief ich: Wolfgang, schnell die Kamera, hier sitzt wieder einer. Leider sind die meisten zu unruhig zum Fotografieren und bis sich mal einer setzt ist doch Glueck. Aber einige habe ich eingefangen im Bild. Wird uns unvergessen bleiben!!

Ein Besuch im naheliegenden Vogelpark zeigte uns einmal mehr die bunte Welt des Urwalds, grosse Volieren, durch die man durchgehen kann. Die Tukane sind hier so zahm, dass sie herfliegen und neugierig alles untersuchen. Der Schnabel sieht so schwer aus im Verhaeltnis zum Koerper, aber er ist ganz duenn und leicht und sie knabbern richtig zart damit. Schoenes Erlebnis!  

Wolfgang ging es taeglich besser und wir verbrachten noch herrliche Tage in der Finca el Gaucho in der Naehe von Asuncion. Sie wurde uns von Daniel und Verena empfohlen, mit denen wir uns hier trafen. Wolfgang brauchte den Pool, sonst haetten wir bei ihnen wohnen koennen.  

Der deutsche Besitzer Juergen aus Goeppingen hat hier einen Traum geschaffen, mitten in der Natur mit Blick auf den See und  begeisternden Sonnenuntergaengen. Eine wunderschoene Anlage, mit viel Liebe gestaltet! Wir ruehrten uns bis auf einen kurzen Ausflug mit Daniel und Verena nicht mehr weg. Das Essen war super (Knoedel mit Sauerbraten, Spaetzle aus der Buchsteiner-Spaetzlespresse (Insider wissen Bescheid) mit Schweinebraten und Kartoffelsalat, Schnitzel.... Unsere muehsam abgespeckten Kilos haben wir in den 7 Wochen Ruhe wieder drauf! Was soll’s, Hauptsache gesund. Am Nebentisch sass ein Arzt mit seiner Frau, der ehemals eine Klinik fuer Schoenheitschirugie auf Sardinen hatte. Als ich ihn ein bisschen ueber Lifting ausfragte meinte er zu mir, ich saehe fuer mein Alter sehr frisch aus (was auch immer er damit meinte) und ich sollte nur eins vermeiden: zu duenn zu werden (geringe Gefahr, esse viel zu gern), macht nur Falten  und dann gab er mit viel Humor einige Geschichten zum Besten. Wir bogen uns vor Lachen und danach will sich wirklich keiner mehr die Lippen aufspritzen, Gesaess polstern oder Gesicht und Hals straffen lassen!  So waren es sehr kurzweilige Tage.  

Verena und Daniel haben wir richtig lieb gewonnen und wir sehen uns in ihrem Heimaturlaub in Deutschland wieder.  

So unterhaltsame Wochen in Paraguay hatten wir uns nicht traeumen lassen, war eine kurzweilige und interessante und vor allem wirksame Zeit.  

Zurueck in Buenos Aires trafen wir dann wirklich den Kaeufer unseres Laptops. Ein junger Mann kam mit seinem Moped und brachte nur den Laptop, Maus, Webcam (von unserem alten PC, hier ist die Kamera schon eingebaut) und die externe Festplatte mit, schoen in unserem beschrifteten Beutel verstaut, sonst nichts. Keine Kabel, Ladegeraete etc., aber der Akku vom Laptop war voll, wie haette er ihn ohne Kabel aufladen koennen!!  

Er haette 750,-- Dollar gezahlt und dafuer koennten wir es wieder haben. Auf Nachfrage sagte er erst, er haette alles auf der Strasse gekauft. Wir sagten, schoen bloed, du hast mehr bezahlt als wenn du es neu gekauft haettest. Dann meinte er, er kennt den Taxifahrer und haette es von ihm. Wir haetten es ja schliesslich dort „vergessen“ und uns 2 Tage nicht gemeldet und dann hat er es eben gekauft. Noch bloeder von ihm, meinten wir, der Taxifahrer hat alles Geld und die ganzen anderen Dinge und verlangt von ihm als Bekannten 750,-- Dollar fuer die paar Sachen, wir glauben ihm nicht. So wie er uns ausfindig gemacht hat, haette es der Taxifahrer auch koennen.  Also hat er gewusst, was er da kauft.   

Wolfgang wurde dann ziemlich schnell aergerlich und loeschte in der Zwischenzeit alle Dateien von uns bzw. lud sie auf unsere neu gekaufte Chipkarte. Dann gab er ihm den Laptop zurueck, behielt die Festplatte und sagte, vielen Dank jetzt kann er wieder gehen. Er kann froh sein, dass wir ihm den Laptop wieder geben, eigentlich koennten wir auch die Polizei rufen. Er ging ziemlich ueberrumpelt von dannen und am naechsten Tag schrieb er uns eine Mail etwa folgenden Inhalts: Danke fuer die vergeudete Zeit. Er wollte uns Gutes tun und wir nannten in stupid und richteten ihn. Er waere extra 90 km hin und her gefahren und dann das! Er wuenscht uns aber trotzdem eine sichere Reise.  

Wir wissen bis heute nicht, was er sich dabei gedacht hat. Kann man wirklich so blauaeugig sein oder sich so extrem verstellen? Egal, wir haben unsere Festplatte wieder mit all unserer Musik, Filmen und Bildern.   

2.2.2010 Argentinien / Rio Grande  

7 Wochen spaeter zurueck in Rio Grande! Unser Motorrad stand unversehrt unter der Plane und Wolfgang fuhr gleich mal ein paar Meter auf den Parkplatz vor dem Hotel. Ging gut! Wir sind gluecklich! Also, heidwolfonrehatour war ein voller Erfolg!! 

Heute morgen aber, nach ein paar Metern mehr Fahrt, bemerkte er, dass die Gabel vorn schief war. Also doch wieder Stress. Bisher dachten wir, wir muessen nur die Scheibe vorn reparieren. Aber auch das ist wieder erledigt, hat er doch hier jemanden gefunden, der Scheibe und Gabel einigermassen richten konnte. Ab jetzt heisst es wieder heidwolfonbiketour!

Dazu Diaschau Paraguay 2

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