Fischteich auf der Insel, gefüllt mit allen Größen
21.9.2009 Immer noch Cusco
Gerade war ich am Schreiben, da tuckerte unser Motorrad in den Innenhof des Hotels. Wolfgang war weg zum Ölwechsel und auf dem Weg dorthin traf er Beat wieder. Der kam dann gleich mit zu uns und wir konnten ihm die schönen Dünenfotos von ihm zeigen und ihm per E-mail schicken. Abends trafen wir uns dann zum Essen, mal wieder ein kurzweiliger Abend.
Am nächsten Tag traf ein E-mail ein von Marlene und Benno, die Katamaranfahrer auf "Landurlaub", die wir ja in Ecuador getroffen hatten. Sie waren in Laz Paz, gaben uns ihre genauen Daten durch, vielleicht würde ja noch die Möglichkeit eines Treffens bestehen. Wir rechneten durch und dann kamen wir auf den 25.9. in Puno. Klappte von ihnen und von uns.
23.9.2009 Von Cusco nach Puno
Als wir vor 11 Jahren diese Fahrt in entgegengesetzter Richtung mit dem Zug machten, träumte Wolfgang schon von dieser Strecke mit dem Motorrad. 11 Jahre später ist die Straße voll asphaltiert und gut zu fahren. Die Landschaft ist abwechslungsreich und uns vergingen die 390 km bis Puno wie im Flug. Dort angekommen suchten wir das von uns rausgesuchte Hotel und ein junger Mann fragte, wohin wir wollen. Kurze Erklärung, dann: Ach,da wohne ich auch und habe mein Motorrad auch dort. Leider, bzw. eigentlich super, ist das Hotel direkt in der Fußgängerzone, aber er meinte, kein Problem, bin ich auch durchgefahren. Also, wir guten Mutes rein in die Menge und ungefähr nach 100 m versperrten uns 2 Polizisten den Weg, wir sollen zurück! Wir sehen schon das Hotel 10 m vor uns und betteln um Weiterfahrt. Außerdem wie sollen wir sonst in das Hotel kommen? Die Polizistin wird weich aber der Mann bleibt hart, zurück! Wir kamen dann auf die glorreiche Idee, das Moped einfach zu schieben. Wir erklärten das mit Hand und Fuß und tatsächlich, er ließ sich erweichen. Wir dachten, das Hotel hätte einen Eingang zur Garage, weit gefehlt! Die Tür war zwar breit genug, aber erst kam eine Stufe hoch, dann zwei tiefe Stufen runter. Der Portier rannte gleich los, um die Möbel umzustellen. Wolfgang musste dabei mithelfen und zu guter Letzt wurden 4 Bretter unter die Stufe gelegt und Wolfgang hoppelte mit der schweren Maschine in den Innenhof.
Am nächsten Tag machten wir einen Ausflug zu den Tumbes (Gräbern) der Inkas von Sillustani, von denen leider nur die Ruinen zu sehen sind. Auch hier wurden wieder die edleren Herren samt einigen Familienmitgliedern bestattet. Der Sinn bestand darin, dass die Inkas an die Auferstehung glaubten und somit nicht allein ins neue Leben gehen wollten. Auf dem Weg dorthin säumen kleine malerische Bauernhöfe die Straße und wir besichtigen einen auf der Rückfahrt. Einfachster Standard, aber nicht zu vergleichen mit den armseligen Hütten, die wir sonst immer so gesehen haben.
Am darauf folgenden Tag buchten wir eine Schifffahrt zu den schwimmenden Inseln sowie zu einer festen Insel auf dem Titicacasee. Leider bekam ich am Abend über 38 Grad Fieber und war ziemlich schlapp. Morgens um 6.30 Uhr sollten wir abgeholt werden, aber Wolfgang sagte ab, da ich immer noch erhöhte Temperatur hatte. War mir auch recht, ich hätte mich zwar durchgeschleppt, aber so schlief ich gleich bis fast 10 Uhr weiter. Danach ging es mir besser und wir machten dann auf eigene Faust einen Kurztripp zu den schwimmenden Inseln. Wir waren ziemlich erstaunt über das Bild das sich uns bot. Statt weniger Menschen und Häusern, wie wir durch Fortschritt erwartet hatten, hat sich das Ganze doch eher ausgebreitet. Die Menschen leben zwar tatsächlich dort wie eh und je, doch der Tourismus ist ihre Haupteinnahmequelle. Jede Insel hat Solarzellen und auf einigen wird auch schon mit Gasflaschen gekocht. Selbst kleine Restaurants laden zum Fischessen ein. Gespült wurde hinter der Küche von einem kleinen Mädchen, das gerade mit dem Boot aus der Schule kam, die auf einer anderen Insel ist.
Am Abend hat es dann super geklappt. Wir trafen Marlene und Benno zum Abendessen. Als es ans Zahlen ging kam der Kellner wieder und wies den 100 Soles-Schein von den Beiden mit der Bemerkung zurück, dass er gefälscht sei! Sie kamen aber gerade aus Bolivien und hatten das Geld frisch aus dem Automaten gezogen! Trotz vielem Hin und Her wurde er nicht angenommen.
Da die Beiden sowieso vor hatten eine Tour zu buchen, wurde halt diese mit dem 100 Soles Schein bezahlt - diesmal ohne Probleme. Wir haben alle keinen Unterschied sehen können - wer weiß, ob das alles so stimmte. Die Peruaner sind so ängstlich, die nehmen nicht einmal Scheine die etwas angeknabbert aussehen. Auf jeden Fall ist immer was los und wir freuten uns, sie wiederzusehen. Irgendwann, haben wir uns versprochen, segeln wir mal mit, am liebsten in der Südsee. Aber das dauert sicher noch eine Weile.
26.9.2009
Erst einmal verlassen wir dieses wunderschöne, vielfältige und eindrucksvolle Land. Wir hatten wieder nur gute Erfahrungen, keine einzige der Hiobsbotschaften von anderen Travellern mussten wir erleben! Peru ist einmalig und wir haben ja längst nicht alles davon gesehen.