Wolfgang beim "Windsurfen" ,an dem Tag fuhren wir nicht weiter

7.2.2010  Abschied Feuerland 

Und die Entscheidung war gut. Die Sonne schien, an den Grenzen ging alles schnell und der Grenzer gab uns noch einen Tipp, um die normalen Schotterpisten zu umgehen. Eine andere, kleinere Piste mitten durch sollte besser sein. Mutig wie wir sind bogen wir brav ab und bis auf ein paar lehmige Passagen war es auch so. Landschaftlich auch sehr schoen, Seen und Farmen, Schafe und Guanakos sorgten fuer Abwechslung. Dann aber wurde es so einsam und eng, bergrauf und bergrunter und wir waren uns nicht mehr sicher, ob wir noch richtig sind. Da wird man doch leicht nervoes und denkt sich, haette man doch lieber die normale Strecke genommen. Gott sei Dank kam dann ein kleines Gehoeft und wir konnten uns versichern, dass wir auf dem richtigen Weg waren.  

Die Faehre ueber die Magellanstrasse stand auch schon bereit und 20 Minuten spaeter waren wir von Feuerland auf Patagonien (war keine Selbstverstaendlichkeit, denn wir trafen einen Motorradfahrer der einen Tag spaeter 9 Stunden warten musste, weil die Faehre wegen zu starkem Wind nicht fahren konnte).  

Wir kaempften an diesem Tag mit diesem seitlichen Wind auf der Strasse und Boeen wehten uns zweimal ueber die gesamte Fahrbahn hin und her. Vorne kam gerade nichts, aber hinter uns ein riesiger Bus, der uns ueberholen wollte.  

Kurz danach kam mitten in der Pampa eine Raststaette mit Hotel und wir hielten wirklich mit letzter Kraft dort an. Wolfgang meinte, er faehrt keinen Meter mehr, das waere lebensgefaehrlich. Mir schlotterten sowieso die Knie und nachdem der Wind bis zum Abend nicht weniger wurde, die naechste Stadt 105 km weit weg war, uebernachteten wir auch dort. Am naechsten Tag war der Wind merklich weniger und wir wagten die Weiterfahrt. Wir hatten ihn auch manchmal im Ruecken und so „kaempften“ wir 590 km bis Galeta Olivia.  

Wolfgang dachte wohl, bloss weg vom Wind und packte am naechsten Tag noch 50 km Piste mit drauf, und zwar einen Abstecher nach Punto Tombo, Zitat Reisefuehrer: „mit fast 1 Mio. Tieren die groesste unter den zugaenglichen Pinguinkolonien der Welt. Die bis zu 800 m vom Meer entfernten 250 000 Nisthoehlen haben die Uferlandschaft mit einem Lochmuster ueberzogen.“  

Unter jedem Busch hocken oder liegen sie, stehen auf den Holzpfaden rum und lassen sich durch nichts und niemand stoeren. Die ziemlich grossen Jungen piepsen erbaermlich, es ist wahrscheinlich Essenszeit, und die Eltern kommen vom Meer, um sie zu fuettern. Zwischendrin flitzen Meerschweinchen umher und ein paar Guanakos zupfen an den Bueschen. Was ware eine Welt ohne Tiere, fragten wir uns einmal mehr!   

An diesem Tag fuhren wir also insgesamt 640 km (die letzten Hundert mit Gegenwind) bis Puerto Madryn und nach diesen 3 Tagen mit Wind aus jeder Richtung waren wir ehrlich fix und fertig. Wir mussten zum Teil so in Seitenlage fahren, dass die Reifen sich sichtbar einseitig abfuhren. So erwischte uns der beruehmt beruechtigte Patagonienwind also doch noch.   

Von hier aus war es ein Katzensprung auf die Peninsula Valdes, beruehmt fuer Wale gucken, doch leider nur von Juli bis Dezember. Wenn wir Glueck haben, sehen wir ein paar See-Elefanten, aber auch da ist keine Saison.  Egal, wir geniessen die Waerme, den Blick auf’s Meer und dass der Wind immer noch heult, stoert uns in diesen Tagen wenig, ausser das unser Picknick am Strand wegen Sandverwehung ausfiel. Neuer Tag, neues Glueck!!  

14.2. 2010

Zwar dieses Glueck, der Wind etwas weniger, dafuer starke Rillen in der Fahrbahn durch die schweren Laster. Wieder ueber 500 km meistens durch total triste Landschaft gefahren. Flach, Gras- und Buschlandschaft, so geht das jetzt seit fast 3500 km. Einzige Abwechslung, ein paar Staedte am Fluss oder Meer, wo wir uebernachteten. Diese Seite von Argentinien muss man nicht unbedingt gesehen haben, obwohl diese scheinbar unendliche Landschaft auch einzigartig ist.  

Ein Highlight an der Kueste ist sicher Mar de la Plata, eine moderne Grossstadt mit englisch anmutenden Herrenhaeusern inmitten der modernen Hochhaeuser. Die  fantastische Uferstrasse und Promenade zieht sich sicher ueber 10 km bergauf und bergab an der Kueste entlang mit Blick auf Straende und Meer und hat uns sehr beeindruckt.

17.2. 2010. Pinamar

1 Tag Pause in Pinamar, liegt direkt am Atlantik mit schoenen Straenden. Wir machten es uns gerade im Sand gemuetlich als ein Mann auf uns zukam und fragte, ob das da oben unser Motorrad waere,  Er waere hier vom Radiosender und in Nullkommanix ueberrumpelte er uns fuer ein Interview im oertlichen Radiosender, was wir dann an Ort und Stelle mit unseren spaerlichen Spanischkenntnissen fuehrten. Er fragte, wir antworteten und das Ganze ging gleich life ueber den Aether. Woher, wohin, wie lange schon, wie alt, wo wir immer uebernachten und zum guten Schluss: wie viel Geld wir brauchen. Also, was man nicht alles erlebt, kaum zu glauben, aber lustig!!

Dazu Diaschau Argentinien 2 

 

 

 

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