im Stadtteil San Telmo
in La Boca

20.2.2010 Buenos Aires  

Wieder hier, doch dieses Mal mit unserem Motorrad. Das haben wir aber gleich bei Dakar Motors abgestellt, um dort eine Inspektion machen zu lassen und neue Reifen zu montieren. Heute ist Donnerstag, man hat aber erst am Montag Zeit fuer unsere Maschine. Wir treffen 2 Frauen wieder, die wir in Ushuaia kennen gelernt haben. Ansonsten sind noch jede Menge andere Traveller da, die vor uns mit ihren Motorradwehwehchen dran sind. Na, macht nichts, wir wollten sowieso die Stadt in Ruhe erkunden.  

Mitten in San Telmo, das ist das aelteste, und wie wir finden auch schoenste, Stadtviertel von B.A.. Cafes, Restaurants, ein Viertel mit viel Leben, hier haben wir unser Domizil. Auf dem Platz direkt bei unserem Hostel gibt es jeden Abend Musik mit Tangotaenzern. Jeden Sonntag ist grosser Kunst- und Flohmarkt, man sitzt einfach nur im Strassencafe und geniesst die Atmosphaere. Mit Bus und Taxi und viel zu Fuss erkundeten wir die verschiedenen Stadtteile.  Boca ist ein altes Hafenviertel mit bunten Haeuser und auch da viel Musik und Tanz. Natuerlich auch fuer die Touris, aber trotzdem schoen.  Direkt in diesem Viertel das riesige Fussballstadion Boca Junior mit einem Walk of Fame fuer beruehmte Fussballer, u.a. Diego Maradona .  

B. A. ist eine sehr weitlaeufige Stadt mir riesigen Strassenschluchten, alten Patrizierhaeusern, monumentalen Bauten, wie z. B. die sehr beruehmte Oper. Die soll innen fantastisch aussehen, konnten wir aber leider nicht nachpruefen, weil eine Totalrenovierung im Gange war. Leider regnete es jeden Tag mal mehr, mal weniger, so dass Sturzbaeche durch die Strassen liefen und aus den Gulis das Wasser wie eine Fontaene wieder rausschoss.  

Montag war regenmaessig ein besonders schlimmer Tag und als am Nachmittag unser Motorrad fertig war, checkten wir im Hotel um die Ecke noch mal ein, weil an Weiterfahren nicht zu denken war. Eigentlich wollten wir uns schon ein Stueck auf den Weg nach Uruguay machen. Dienstag frueh verabschiedete sich Argentinien von uns mit sehr schoenem Wetter, aber wir sahen die Folgen des vielen Regens auf dem Land. Ueberall Ueberschwemmungen, die Kuehe standen bis zum Bauch im Wasser, viele kleine Gehoefte lagen wie in einem See, abgeschnitten von der Umwelt. Sehr schlimm fuer Mensch und Tier!  Cowboys versuchten die Tiere zu kleineren Erhebungen zu treiben, aber sie waren richtig verstoert. Hier macht im Moment das Wetter auch was es will, El Nino hat dieses Jahr das Wetter wieder total durcheinander gebracht.  

Und kurz vor der Grenze zu Uruguay Polizeikontrolle, Anhalten Papiere zeigen. Wolfgang „verstand“ wieder mal kein Wort, aber heute half das uebliche Prozedere leider nicht. Wir mussten runter vom Motorrad Papiere zeigen und dann wurde uns erklaert, wir haetten nur Standlicht (verlangt wird Abblendlicht) angehabt, wir muessen zahlen. Wolfgang also rein in den Container, 273 Peso, (sind ca. 55.—Euro) stand auf dem Papier, das haette gerade sein Vorgaenger berappt.  Wolfgang sagte: Nein, zahlt er nicht.  – Abwarten - der Polizist ging etwas runter, Wolfgang sagte wieder: Nein! Dann fragte er ihn, wie viel er zahlen moechte. Gute Frage!! Wolfgang sagte: Gar nichts!  Und es funktionierte, er konnte so gehen. Er kam raus zu mir und meinte: Los schnell auf’s Motorrad, bevor er es sich wieder anders ueberlegt! Ich musste grinsen, hat wieder mal geklappt.  

Wir nehmen Abschied von einem wunderschoenen, vielfaeltigen, einmaligen Land, in dem es noch so viel mehr zu entdecken und zu sehen gaebe.  

Aber jetzt freuen wir uns auf Uruguay, unser naechstes Ziel. 

Dazu Diaschau Argentinien 3 

 

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