23.3.2010 Blumenau  

Nachdem wir Sonne, Wind und mehr fast 1 Woche genossen haben, geht es weiter nach Blumenau.Wir fahren durch das Landesinnere, wollen wir doch noch ein bisschen Landschaft sehen und nicht die Autobahn am Meer entlang Bduesen.

Blumenau ist, wie der Name ja schon sagt, von einem Deutschen desselben Namens 1850 gegruendet worden. Sehr heiss im Moment, hohe Luftfeuchtigkeit und jede Menge Regen lassen uns mal wieder stoehnen. Viel Verkehr, gestresster Wolfgang und dann endlich ein Hotel entdeckt, wo die gute Frau mal wieder im Einsatz ist. Welch Glueck, man spricht deutsch.  

Wir feiern hier in Blumenau „erfolgreich“ unseren 37. Hochzeitstag.  

Ausserdem laeuft Wolfgang zur Hoechtsform auf! Wir hatten irgendwann mal noch in Deutschland  eine Anfrage ueber Face Book von einer Jane Krutzsch aus Brasilien, die wir aber nicht beantwortet hatten. Also hat er jetzt in Blumenau einfach im Telefonbuch nachgeguckt. Hier stehen Unmengen Krutzsch drin und er fragte hier im Hotel einen deutsch sprechenden Mann von der Rezeption, ob er nicht mal bei einem der Krutzsch anrufen koennte und nachfragen, ob noch jemand deutsch spricht. Mir war das so peinlich, dass ich mich auf eine Sitzgruppe niederliess und beflissentlich unbeteiligt in der Gegend rumschaute.  

Er suchte sich auf gut Glueck den Rolf aus und der Mann rief tatsaechlich brav an und fragte in portugiesisch nach. Es stellte sich heraus; Rolf ist schon laenger tot, aber der Onkel Teobald lebt noch und spricht deutsch, also, Teobald anrufen. Ich hoerte ihn dann froehlich plaudern und pirschte mich dann wieder an, war ich doch neugierig geworden. Hoerte dann, ja, meine Frau bringe ich auch mit, wann? Morgen Vormittag, sehr gut also bis dann 

Teobald (65)  und Ivone (64) Krutzsch freuten sich riesig uns kennen zu lernen, hatten sie doch immer mal gehofft, jemanden gleichen Namens aus Deutschland zu treffen. Morgens um 11 Uhr riefen sie schon an, wo bleibt ihr denn! Sie erwarteten uns schon vor der Haustuer und es war, wie wenn sich vertraute Familie trifft. Tochter und Sohn, Enkel, alle wurde uns vorgestellt, der eine Enkel spielte uns auf der Trompete deutsche Volkslieder vor, es war unglaublich! Dann wurden wir zum Essen ins Restaurant eingeladen, Rundfahrt mit deutscher Musik (kamen uns vor wie bei meinen Eltern hinten drin, die ja auch mit Vorliebe deutsche Schlager hoerten). Besuch von Pomerode, einer weiteren von Deutschen gegruendeten Stadt, anschliessend zum Kaffee mit Kaesekuchen.

Sie wollten uns gar nicht mehr weglassen. Erst als wir versprachen, am Freitag mit ihnen ueber das Wochenende mit in ihr Strandhaus zu fahren, waren sie zufrieden.

40 Min. Fahrt und wir sind im Ferienhaus am Meer. Tochter (spricht auch deutsch) mit Mann (italienischer Abstammung) und die Kinder kamen auch mit, Platz ist genuegend da, der Strand ist schoen, leider regnet es immer wieder, aber es ist schoen warm. Wir werden nach Strich und Faden verwoehnt und immer wieder wird die Freude ausgedrueckt, dass wir uns kennen gelernt haben.  20 l Bier im Fass reichten nicht mal das Wochenende und ein kleines Holzfaesschen mit herrlich mildem Schnaps wurde auch oefters angezapft.

Besonders nach dem vielen Essen (jedes Mal gesegnet durch das bekannte deutsche Gebet: Komm HerrJesus Christ, sei unser Gast und segne was du uns aus Gnaden bescheret hast), das am Sonntag in einem zarten Entenbraten gipfelte, war ein kleiner Verdauungstrunk angebracht. Verschmitzt meinte Teobald dann noch, er kennt leider nur das eine Gebet in deutsch, brasilianisch wuerde er mehr variieren.   

Ich sitze im Bett, schreibe diese Zeilen und hoere die Maenner lachen beim Tischbillard spielen. Das sind Momente auf dieser Reise, die man einfach nicht beschreiben kann.

Grosser Abschied und wir versprechen uns, in Kontakt zu bleiben. Wir sind tief beeindruckt von soviel Gastfreundschaft und Herzlichkeit.

Dazu Diaschau Brasilien 2 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

ZurückWeiter
Top