Ostern steht vor der Tuer und wir wuerden es gern an einem schoenen Platz erleben. Die Ilha do Mel (Honiginsel) erscheint uns dafuer sehr geeignet. Kein Verkehr, nur kleine Pousadas und jede Menge verschiedene Straende. Die letzten Tage Fahrt waren ziemlich verregnet und wir hoffen auf besseres Wetter. Von Paraguna aus, einer Stadt mit alten, zum Teil sehr verfallenen Kolonialhaeusern, geht die Faehre zur Insel. In der Garage vom Hostel steht das Motorrad von Monika und Bettina, die heute nach 4 Tagen von der Insel ganz begeistert zurueck kommen. Sie wuenschen uns viel Glueck bei der Zimmersuche, anscheinend ist schon alles wegen Ostern ausgebucht. Wir trauen uns trotzdem und nachdem wir einige Pousadas abgeklappert hatten und jeder nur den Kopf schuettelte, wurden wir schon ganz mutlos. Zum Schluss hatten wir dann doch noch Glueck, wir bekamen ein nettes Zimmer und im Vergleich zu den anderen sogar aeusserst guenstig.
Die grossen blauen Morphofalter flattern wie Voegel durch die Luefte, ich liege in der Haengematte und geniesse die Idylle.
Schattige Sandwege, Mangroven, weite Straende, leckerer Caipirinha und ausgezeichnete Fischgerichte machten dieses Ostern zu einem paradiesischem Erlebnis.
5.4. Iguape
Wunderschoene Fahrt (290 km ) durch tropische bergige Landschaft . Wilde Bananenstauden bluehen inmitten Bambus, Riesenfarnen und ja, man glaubt es kaum, blauen Hortensien. Wie die hierher passen, weiss ich auch nicht, haben wir aber schon oefters gesehen. Und es regnet nicht!! Doch kaum haben wir unser Hotel bezogen, prasselt es los. `Eine kleine Stadtbesichtigung geht noch, dann lockt ein netter Pub mit gezapftem Bier. Hier bleiben wir nicht lang allein. Der Kellner macht uns darauf aufmerksam, hier kommen auch Deutsche. Ein Paar mit Tochter aus Freiburg haben keine Beruehungsaengste und schon sitzen wir gemeinsam am Tisch, trinken und essen und sind uns sehr symmpatisch.
Sigrid, Axel und Alexandra haben sich hier ein altes Haus gekauft, herrlich umgebaut und verbringen die Ferien hier.
Wir wurden wir gleich noch zu Weissbier und Schwarzbrot mit Speck eingeladen und fuer den naechsten Tag stand schon fest, wenn ihr nicht fahrt, dann kommt am Abend zum Churassco (verschiedenes Fleisch gegrillt am Spiess, so aehnlich wie das Asado in Argentinien und Uruguay, hauchduenn abgeschnitten.
Es regnete den ganzen Tag in Stroemen, wir faulenzten lieber und liessen uns von ihnen verwoehnen. Leckerer Sekt aus Brasilien floss hier in Stroemen und wir lernten, wie man eine Flasche mit dem Messer oeffnet bzw. man sollte eher sagen koepft. Geht ganz einfach, beim naechsten Fest bei uns machen wir es vor.
Demensprechend lustig ging es ins Hotel und Gott sei Dank regnete es am naechsten Tag wieder, so dass wir einen guten Grund hatten, im Bett zu bleiben und uns wieder fuer den Abend zu ruesten. Diesmal waren noch mehr Freunde da, alles sehr nette Leute, ich blieb beim Sprudel, Wolfgang reduzierte auf’ Wesentliche und so klappte es dann doch noch, dass wir heute morgen diesen schoenen Ort verlassen konnten. Wir sehen uns natuerlich in Deutschland wieder. Wieder ein Erlebnis mehr mit sagenhafter Gastfreundschaft auf unserer Reise!!!
8.4.2010 Sao Sebastao
350 km liegen vor uns bis zu unserem naechsten Ziel, Sao Sebastao. Wir machten uns gleich komplett mit Regensachen, aber es fiel kein Tropfen. Also runter das Zeug, der Himmel ist blau, ab jetzt bleibt es schoen. Keine halbe Stunde spaeter kam eine dunkle Wolke, es regnete heftig, Regenhosen wieder an, da war es schon wieder vorbei. Jetzt behalten wir sie an, egal was kommt, meinte Wolfgang. Es blieb trocken bis zu unserer Ankunft, aber seither ist ein Platzregen nach dem anderen. Wir wollten hier eigentlich wieder auf eine vorgelagerte Insel, noch mal ein bisschen zum Baden, aber daraus wird wohl nichts werden. Auf jeden Fall ist die Gegend landschaftlich ein Hochgenuss, ajuch der Verkehr haelt sich in Grenzen. Dichte Waelder, Bananenplantagen, dann wieder wilder Atlantik machen die Fahrt so abwechlungsreich, dass wir die 350 km ganz entspannt geniessen koennen.
In Rio kaempfen sie auch mit den Wassermassen. Bergrutsche und Tote, da faehrt man auch nicht gerade mit Begeisterung hin. Hier sagt man, dass es seit einem halben Jahrhundert nicht mehr so viel geregnet hat. Mal sehen, wie es weitergeht.