11.-16.11.2009 Osterinsel oder einheimisch Rapa Nui
Mal wieder ein bisschen Kulturinfo: Wikipedia
: Ihren heutigen Namen erhielt die Osterinsel von dem Holländer Jakob Roggeveen, der im Auftrag der Westindischen Handelskompanie am Ostersonntag, dem 5. April 1722 mit drei Schiffen dort landete. Er nannte sie Paasch-Eyland (Osterinsel), nach dem Tag der Entdeckung.
Die Osterinsel (
spanischIsla de Pascua, rapanuiRapa Nui) ist eine isoliert gelegene Insel im Südostpazifik, die politisch zu Chile gehört. Sie liegt südlich des südlichen Wendekreises bei 27° 09′ südlicher Breite und 109° 25′ westlicher Länge. Der Hauptort Hanga Roa (27° 9′ S, 109° 25′ W-27.154166666667-109.42472222222) ist 3526 km von der chilenischen Küste (oder 3833 km in genauer Ostrichtung bis zur Küste) und 4251 km von Tahiti entfernt. Das nächstgelegene bewohnte Eiland ist Pitcairn im Westen, in einer Entfernung von 2078 Kilometern. 2002 lebten auf der Osterinsel 3791 Menschen. Bekannt ist die Insel vor allem wegen der monumentalen Steinskulpturen, die Moais genannt werden. Seit 1995 ist die Osterinsel als Nationalpark Rapa Nui Teil des UNESCO-Welterbes.
Wolfgang sagte schon zuhause: Wenn wir nach Santiago kommen, fliegen wir auf jeden Fall auf die Osterinsel. Sie interessierte ihn schon immer, allein wegen ihrer isolierten Lage und natürlich wegen der riesigen Steinfiguren, die man ja aus dem Fernsehen schon kannte. Ich hatte es eher mit den Galapagosinseln, aber dieser Wunsch wurde mir ja auch erfüllt. Allein die Aussicht auf tropische Temperaturen steigerte die Vorfreude enorm und als wir nach 5 Stunden Flug (reichte für 2 Filme anschauen) dort ankamen, empfing uns tatsächlich Sonne mit feuchtwarmem Klima.
Wir erkundeten als erstes die einzige Stadt, Hanga Roa, auf der Insel, und schon im Hafen empfing uns der erste Steinkoloss, hier Moai genannt. Nach der Überlieferung sind diese Häuptlinge oder Könige und somit Ruhestätten der verstorbenen Stammesführer, die hinter der Statue verbrannt wurden. Warum die Figuren immer vom Meer weg landeinwärts schauen (bis auf eine Reihe im Landesinneren, die auf das Meer blickt), weiß man heute nicht mehr. Auch waren bei ihrer Entdeckung bereits alle Figuren umgekippt. Inzwischen sind viele Moai wieder an ihrem ursprünglichen Standort aufgerichtet worden.
Die Insel hat knapp 4.000 Einwohner und alles wohnt in diesem Ort (bis auf ein paar Farmer außerhalb mit Generatoren), da es nur hier Strom und Wasser gibt. Alles ist auf Tourismus ausgerichtet und so gibt es neben vielen Hotels, Restaurants und Souvenierläden nichts, was den Ort besonders auszeichnet. Es ist auch alles noch im Aufbau begriffen, denn bis vor ca. 15 Jahren hat sich um die Insel kaum einer geschert.
Wikipedia: 1994 wurde die Osterinsel durch den Film
Rapa Nui – Rebellion im Paradies, produziert u. a. von Hollywood-Star Kevin Costner, weltweit in die öffentliche Aufmerksamkeit gerückt. Der Film zeigt, eingebettet in viele Landschaftsaufnahmen der Insel, in spielfilmtypisch dramatischer Zuspitzung die Errichtung der Moai, die Eingriffe der Menschen in die Natur und die damit verbundenen negativen Folgen. Eine weiteres Filmprojekt, eine Seifenoper von Chiles nationaler Fernsehrstation TVN mit dem Titel: „Iorana, Bienvenido al Amor", machte die Osterinsel in Chile bekannt. Seit der Ausstrahlung 1997/98 (mit mehreren Wiederholungen) hat sich die Zahl der chilenischen Touristen vervielfacht.
Am 2. und 3. Tagen hatten wir eine Bustour gebucht, die uns an alle wichtigen Plätze führte. Bei schönsten Wetter konnte Wolfgang also seine Fotos schießen und wir genoßen die rauhe Schönheit dieser Insel. Schwarzes Gestein, umspült von blauem Meer und die Kulisse der auf sog. Plattformen stehenden Steinfiguren gaben tolle Motive. Bäume gibt es hier fast keine mehr, aber es ist trotzdem alles grün und überall blühen zur Zeit Blumen. Anstatt Osterinsel könnte man sie heute auch Pferdeinsel nennen, meinte ich. Die Pferde wurden hier irgendwann ausgewildert und sind auf der ganzen Insel zu sehen. Viele Fohlen sind gerade geboren - ein friedliches Bild wohin man schaut. Der Friedhof direkt am Meer gelegen, mit seinen bunten Farben und wilden gelben Blumen bot ein herrlich lebendiges Bild.
Die Moai-Werkstatt am Vulkan Rano raraku ist wohl der spektakulärste Steinbruch der Welt. Hier stecken rund 70 in Transportrichtung blickende Statuen bis zur Brust eingegraben in Gruben. Z.B. eine davon misst 12,40 m, doch nur die Hälfte davon ragt aus dem Erdreich. Die größte von ihnen misst 20,65m und wird auf 250 t Gewicht geschätzt. Sie liegt, noch mit dem Fels verbunden, aus dem sie gemeißelt wurde, am Außenhang des Kraterbergs. Gemeißelt wurde mit Steinfäusteln aus Basalt. 397 Steinkolosse in den unterschiedlichsten Fertigungsstadien bedecken den Hang. Wir sind sehr beeindruckt!! Ein traumhaft schöner Blick auf eine Bucht, in der eine Reihe von 15 moais aufgereiht noch auf unsere Besichtigung warten, macht das Bild perfekt. Diese Giganten wurden 1960 von einer Tsunamiwelle von der Plattform ins Landesinnere gefegt und zerbrochen. Mit einem Riesenkran aus Japan und viel Unterstützung aus dem Ausland wurden sie erst 1990 wieder aufgebaut.
Es gibt nur einen Südseestrand auf Rapa Nui, aber der ist wie im Bilderbuch. Weißer Sand, Palmen und natürlich wieder eine Plattform mit Moais. Diese hier tragen alle Hüte aus rotem Gestein und machen diese Bucht zu etwas wirklich besonderem. Wir wollen wiederkommen und baden, da heute die Zeit zu kurz dafür ist.
Am nächsten Tag ging es zum anderen Vulkankrater, in dem immer noch Totorabinsen wachsen, die man schon damals zum Boote bauen etc. verwendet hat. Hier blickt man auf 3 kleine vorgelagerte Inseln, um die sich auch eine Geschichte rankt, und zwar die des Vogelmanns. Jedes Jahr gab es einen Wettbewerb. Stammeshäuptlinge rekrutierten junge Männer, die aus Häusern, extra für diesen Zweck gebaut, Ausschau hielten, wann die erste Rußseeschwalbe ihr Ei ins Nest legt. Dann kletterten sie den Steilhang hinunter, schwammen liegend auf kleinen Binsenbooten hinüber und der erste der das Ei in Händen hielt, dessen Stammesführer war der Vogelmann für wieder 1 Jahr.
2 1/2 Tage hatten wir noch,um auf eigene Faust die Insel zu erkunden. Leider hatte es in der Nacht ziemlich geregnet, aber wir versuchten es trotzdem mit unserem gemieteten Scooter. Und es machte Spaß! Sogar noch, als wir an die ersten von Wasser überfluteten Feldwege kamen. Wir stellten uns vor, wie wir hinterher aussehen würden und entschieden, lieber durch das Gras zu fahren. Ich stieg wieder einmal ab, aber Wolfgang konnte locker drumherumfahren. Bis zur nächsten Riesenpfütze, da war dann Schieben mit Motoreinsatz gefragt. Immer noch lustig! Dann wurden aus Pfützen richtige Überschwemmungen und die Ränder bestanden aus weicher Lehmpampe. Wir bahnten uns wieder eine Umgehung Und es kam noch besser! Aus Gras wurden Büsche die "gute Frau" räumte Steine aus dem Weg und Wolfgang tuckerte über Stock und Stein hinterher. Die Pferde schauten gelassen zu und wenn wir ihnen zu nahe kamen, machten sie einfach einen Bogen um uns.
Als wir dann wieder glücklich und sauber den Originalweg erreichten, konnte uns selbst ein mit Leichtigkeit durch das Wasser fahrendes Auto nicht die gute Laune verderben. Natur pur, was will man mehr. Das dachte sich auch der Himmel und öffnete kurz darauf seine Schleusen. Mit Bad in unserer Traumbucht war auch nichts mehr, nahmen wir eben mit einer "Dusche" vorlieb, wir schafften es gerade noch ins Hotel. Ab da war "Stuben hocken" angesagt, denn der Regen hörte einfach nicht mehr auf. Der Scooter stand umsonst so schön rot in der Gegend rum und wir gaben ihn dann auch vorzeitig ab.
Mit Angelika, einer deutschen Zimmernachbarin hatten wir noch ein nettes Abendessen beim Japaner und dann war die Zeit auch schon rum.
Die Insel ist ein einzigartiges und eindrucksvolles Erlebnis gewesen und wir sind froh, dass wir da waren!!