5.1.2008 Belize  

Bei der Ausreise aus Mexiko stellte man fest, dass auf meinem Touristenvisum der Stempel fehlte, dass ich die Einreisegebühren bezahlt hatte. Obwohl er bei Wolfgang  drauf war und man ohne Einzahlung gar nicht ins Land kommt, musste ich noch mal die 23 Dollar bezahlen. Ärgerlich! Auf alles muss man selbst aufpassen. Danach ging’s glatt und bei der Einreise in Belize hatten wir überhaupt keine Probleme. Nach ca. 1 Stunde hatten wir alle Formalitäten erledigt und waren schon ca. 500 m weit gefahren als der erste Polizeiposten uns kontrollierte: Versicherung? Haben wir keine! Dann bitte wieder zurück zum weißen Haus auf der linken Seite und eine kaufen. Hatte uns vorher niemand darauf aufmerksam gemacht. Kostete 62 Dollar für 3 Monate, auch wenn wir nicht so lange bleiben. Als wir zurück kamen nur eine freundliche Frage: You have? Okay, enjoy Belize. Hier spricht man also wieder englisch.  

Sonst gab es erst mal auf der Straße keinen Unterschied, außer dass die Topes hier Bumbs heißen und man muss genauso vorsichtig drüberfahren. Lastwägen beladen mit Zuckerrohr verlieren oft ihre süße Last und so sind die Straßen und Ränder voll mit getrockneten Zuckerrohrstengeln, Manchmal muss man einen richtigen Bogen um die Haufen machen. Felder und grasende Rinder, Holzhäuser auf Stelzen und winkende Kinder machen zwar einen ärmlichen, aber trotzdem sehr freundlichen Eindruck. Es hat den Tag über geregnet und das Wasser steht überall. Wir sind davon verschont geblieben, nur ein kleiner Schauer hat uns gestreift.  

In Belize City wollen wir an einer Tankstelle nach dem Weg zu unserer in diesem Fall über Internet schon vorbestellten Unterkunft fragen. Dort treffen wir auf zwei Motorradfahrer aus der Schweiz mit zwei großen BMW’s R1200 GS. Gaby und Guido die vor 1 Jahr in Südamerika gestartet waren. Sie kamen gerade von Guatemala und mussten durch eine schlammige Piste. Es hatte die letzten Tage dort sehr viel geregnet und die Motorräder waren dementsprechend dreckig. Sie waren gerade dabei, sie abspritzen zu lassen.  

Wir haben uns dann gleich zum Abendessen verabredet, denn jeder konnte die Informationen des Anderen gebrauchen. Wir wollen dorthin wo sie herkommen und sie wollen dorthin wo wir herkommen.   

Ein netter Abend mit viel Erzählen endete mit einer Verabredung, dass wir gemeinsam am nächsten Tag auf die Insel fahren. Jeder von uns hatte das sowieso unabhängig vor und so hätten wir auch noch mehr Zeit zusammen. Dann machten wir uns auf den Heimweg. Sie konnten zu ihrem Hotel laufen, wir waren mit dem Motorrad da. Wolfgang schwingt sich drauf, ich will dazu, hatte schon eine Hand auf seiner Seite und plötzlich legt er einen Blitzstart hin und fährt weg. Wir schauen ihm fassungslos hinterher. Ich sage: Das hat er noch nie gemacht, er hat mich glatt vergessen! Nach ein paar Metern hält er an, das Motorrad geht aus, aha, er hat es gemerkt. Von wegen! Er startet wieder und fährt ganz schwungvoll weiter, ihm ist nur der Motor ausgegangen. Wir laufen hinterher, er gibt Gas und raus aus dem Parkplatz und weg! Da steh ich mit Sturzhelm auf dem Kopf da wie bestellt und nicht abgeholt, schaue die Zwei an und sage, mal sehen wir lange es dauert bis er wiederkommt. Es schüttelte uns schon verhalten vor Lachen und tatsächlich: keine Minute später kommt er per Fuß!! zurück um die Ecke geschossen. Es gab kein Halten mehr – wir lagen uns in den Armen vor Lachen und als er dann erzählte, er hätte es erst gemerkt als er an der Ecke fragte: rechts oder links? und keine Antwort bekam und er sich dann umdrehte und sah, dass der Sitz leer war, konnten wir fast nicht mehr aufhören damit. Ich hätte so gern sein Gesicht gesehen. Das passiert doch sonst eigentlich nur auf der Autobahn mit Leuten im Wohnwagen.  

Unser Motorrad ließen wir bei unserem B&B und fuhren mit dem Boot auf die Insel Caye Caulker. Eine kleine Insel vor dem großen Barrier Reef gelegen, Ausgangspunkt für Tauchen und Schnorcheln. Wunderbares Wasser und eine nette Strandbar sorgen für gute Laune. Und welch ein Zufall! Ich saß draußen und die anderen waren im Wasser. Plötzlich lautes Gejohle und ein junger Mann springt ins Wasser – große Begrüßung. Musste ich natürlich gleich fotografieren. Stefan, auch ein Schweizer, war mit Gaby und Guido in Südamerika immer mal wieder zusammen gefahren. Jetzt auf der Insel vereint, was man natürlich gebührend feiern musste.  

Auf dieser Insel mit ihren bunten Holzhäusern, langen Bootsstegen, sandigen Straßen ohne Autos, mit vielen Hängematten, Palmen und Mangrovenbäumen kann man die Seele baumeln lassen. Karibikfeeling kommt auf, nicht zuletzt durch die schwarzen Einheimischen, viele davon mit Rastalocken. 

Eine wunderschöne Schnorcheltour rundete diese 4 Tage ab. Guido machte ein paar eindrucksvolle Unterwasserbilder davon.  

11.1.
Ein kurzer Buch und Hörbuchaustausch bei unserer Unterkunft und dann fahren die Zwei weiter Richtung Mexiko, wir schauen uns noch Belize City an. Diese Stadt erscheint uns sehr arm, aber die Menschen sind freundlich und der Bereich am Fluss versprüht einen eher maroden Charme. Städte mit Fluss haben einfach was!

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