19. 8.2007

Ankunft in USA und der erste Schreck – man hat uns keinen Stempel bei der Ausreise Alaska/Kanada in den Ausweis gemacht. Jetzt gilt unser ½- Jahresvisum nur bis 23.12.2007 anstatt Februar. So ein Ärger! Mal sehen, wie wir unsere Pläne ändern müssen. Jetzt werden wir wohl früher schon nach Mexiko gehen. Man muss auf alles aufpassen!  

Nachdem sich der erste Ärger gelegt hat, genießen wir die Landschaft durch Montana. Eine total andere Gegend wie bisher mit viel Weideland und man sieht die Hitze der vergangenen Wochen. Hierher passt das Lied: Von den Blauen Bergen kommen wir ....Leider weht ein heftiger Wind von der Seite und Wolfgang hat alle Mühe, das Motorrad in der Spur zu halten. Wir sind dann ziemlich froh in Virginia City, einer alten Westernstadt, wieder in einem schönen alten Hotel ein Plätzchen zu finden. Auch ein Bierchen am Abend tut gut.

Der Yellowstone Park lockt. Nach 2 Std. Fahrt sind wir schon da. Aber alles sieht kahl und verbrannt aus. Wir erkundigen uns warum. Es gab 1988 einen riesigen Brand, den man heute noch sieht. Aber die Landschaft ändert sich und wir stoßen auf die ersten Bisonherden. Traumhaft von der Ferne! Leider kommen sie uns am Abend auf der Rückfahrt zu unserem Campingplatz dann doch zu nahe! Sind ja schließlich keine Kühe sondern wilde Kerle und mit dem Motorrad so mittendrin ist uns dann doch nicht ganz geheuer. Ein lieber Autofahrer gibt uns Seitenschutz und so kann ich ein paar schöne Bilder machen.

Die grandiose Natur begleitet uns auf Schritt und Tritt. Der wirklich fantastische Canyon, nach dem der Park benannt wurde, schillert in allen Farben. Das Gelb kommt leider auf den Fotos nicht so raus, ist aber in Wirklichkeit richtig intensiv.  

Die Geysir-Tour lässt uns auch innerlich nicht „kalt“. Wir haben in dieser Form so etwas noch nie gesehen. Bizarre Formen, klarstes blaues kochendes Wasser, eigenartige Gerüche – Wunder der Erde pur! Manche Geysire haben eine Größe von Schwimmbädern mit tiefblauem kochenden Wasser und ergießen sich dann in einen Fluss, in dem man dann in Kaskaden baden kann. Je heißer das Wasser, um so blauer ist es. Unglaublich. Wir kommen seit Monaten aus dem Staunen nicht raus.

Also, der Start in USA kann sich sehen lassen.

Der Park liegt auf ca. 2000 m Höhe und es ist (wieder einmal) empfindlich kalt in der Nacht. Das Thermometer am Motorrad zeigt 2 Grad C. Es hat die Nacht geregnet und wir kommen ziemlich spät los bis alles trocken ist. Dann aber wieder herrlicher Sonnenschein. Durch den Teton Nationalpark nach Jackson/Wyoming ist es ein „Katzensprung“, die Stadt ist total schön – wieder Wilder Westen – unser Motel ist im Blockhausstil und ich habe endlich Zeit und Anschluss ans Netz, um diese Zeilen zu schreiben.  

Mit ein bisschen Wehmut im Herzen habe ich den Yellowstone Park verlassen, hoffte ich doch bis zuletzt, einen Grizzly zu sehen. Es war die letzte Gelegenheit. In Jackson, einer tollen Wildweststadt, sah ich dieses Bild: Das schönste Foto von einer Mama mit drei Kids – findet ihr nicht auch? Dieser Fotograf hatte wirklich Glück und ich nehme einfach daran teil. Schon allein das Wissen, dass es sie wirklich gibt, wenn man durch die Wildnis fährt, ist aufregend genug.  

 

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