Wolfgang konnte sich doch nicht trennen. Die Luftmatratze musste wieder mit. Wird erst zum Schluss hergegeben. Es stehen ja noch einige Badetage an.
San Salvador steht heute auf dem Plan. Von mir aus hätten wir uns die Stadt sparen können. Wolfgang meinte aber, jetzt haben wir schon alle Hauptstädte gesehen und überhaupt sind die Ventile nicht richtig eingestellt (sie klappern) und ich möchte das noch mal korrigieren lassen. Also ein weiterer Besuch beim BMW Händler. Wir finden ein nettes günstiges Hotel und sind doch sehr über die Stadt überrascht. Super Straßenführung , moderne Häuser und Einkaufszentren. Hier sieht man extrem den westlichen Einfluss im Gegensatz zu den ländlichen ärmlichen Ansiedlungen. Nur in der Innenstadt sieht man das einheimische Leben. Straßen an Straßen mit Märkten und Verkaufsständen aller Art. Leider auch mit viel Müll auf den Straßen und der Platz mit der Kathedrale gibt auch nicht viel her.
12.2.2008 San Miquel - Suchitoto
Also am nächsten Tag gleich weiter. So viel Polizeipräsenz haben wir noch in keinem Land erlebt. Wir wurden bisher immer durchgewinkt, aber ich sehe schon, die Beiden, die da gemütlich an ihrem Wagen lehnen, sind neugierig. Einer davon macht einen Satz auf die Straße und gibt Stoppzeichen. Er weiß gar nichts zu sagen und Wolfgang nutzt gleich die Chance:Wolfgang: Soy Aleman, Tourist, Vulcano. Er: Oh si, si Aleman! Gibt ein klares Zeichen, dass wir an den Rand fahren sollen. Wolfgang: Tschau, Adios! Er: Guckt hilflos seinen Partner an, der lächelt leicht resigniert und gibt das Zeichen zur Weiterfahrt. Kaum zu glauben, es klappt auch hier.
Wir machen weiter unsere „Heidwolfonvulcanotour“ und kommen mal wieder in den „Genuss“ unbefestigter Straßen. Heiß, staubig und stickig und trotzdem irgendwie schön. Überall grüne Vulkanberge um uns herum, Kaffeeplantagen und trockener Urwald begleiten uns 250 km lang. Unser Ziel für heute ist die Stadt Suchitoto am Lake Cerron Grande. Eine alte Kolonialstadt mit einer schönen Plaza. Direkt gegenüber der Kirche gibt es ein total nettes Hostel. Zimmer mit Stockbett, aber mit privatem Badezimmer und Air Condition. Ehrlich gesagt, wenn man die Tür aufmacht ist es, wie wenn man in eine bewohnbare Kühlkammer geht. Aber das Alles zum sagenhaften Preis von 12 Dollar. Und das Ambiente ist einmalig. Liebevoll gestalteter Innenhof mit gemütlichen Sitzecken. Wir gehen zum Essen ins beste Haus am Platz. Wolfgangs Spruch des Tages: Schlafen wie ein Bettler, Essen wie ein König. Inhaber ist ein Italiener und wir bestellen eine schöne Flasche Wein und Essen Pasta, Milanesa, etc. und blicken direkt auf die beleuchtete Plaza mit Kirche. Wir überlegen uns oft, wie es wohl vor 35 Jahren gewesen wäre. Heute sind wir wohl eher die „Luxustrapper“.
13.2.2008
10 Tage El Salvador, das so groß wie das Bundesland Hessen ist, reichen vollauf. In dieser Zeit kann man locker die wichtigsten Sehenswürdigkeiten=Natur anschauen. Auch hier wieder absolut nette Menschen, freundlich und offen.
Von Suchitoto ist es nur eine Stunde Fahrt zum Grenzübergang Citala/ Honduras. Nach 1 ½ Stunden Grenzformalitäten haben wir auch das geschafft und ab jetzt geht’s weiter in Honduras.