Eisverkäuferin - lecker, für uns eher nicht zu empfehlen!

19.1.2008 Guatemala City -Antigua - Atitla See
                Panajachel

Check out time war 13 Uhr. Wolfgang kam 12.30 und so verließen wir fast fluchtartig die Stadt. Der Verkehr raus war fast noch schlimmer wie rein. 

Wolfgang hatte beim BMW Händler einen anderen Motorradfahrer kennen gelernt. Max aus USA, der auf eine Barbara, auch mit Motorrad, wartete. Sie waren beim BMW Händler verabredet und sie erschien bis Geschäftsschluss 12 Uhr leider nicht. Er wollte ihr einen Zettel an die Tür dort hängen mit der Mitteilung wo er ist. Schon ungefähr 12 km im dichtesten Verkehr gefahren (und immer noch in der Stadt) sahen wir an einer Tankstelle einen Motorradfahrer stehen mit Stadtplan in der Hand und nach dem Weg fragen. Sieht aus wie eine Frau, meinte ich. Wolfgang fuhr gleich ran und fragte: Bist Du Barbara? Die hat erst mal geguckt. Ja, warum? Kurze Erklärung und dann sagte sie ganz verzweifelt: Ich habe mich verfahren, ich weiß überhaupt nicht mehr wo ich bin und wohin. Dann konnten wir ihr den Weg sagen (war relativ einfach) und sie beruhigen, dass Max eine Mitteilung für sie hinterlassen hat. Manchmal ist es doch kaum zu glauben!!  

Bereits nach 50 Kilometer waren wir wieder am Ziel. Antigua Guatemala, eine schöne alte Kolonialstadt, die malerisch vor Vulkanbergen bis zu 4000 m hoch eingebettet liegt. Hatte leider den Nachteil, dass einige Erdbeben die Stadt schon kräftig zerstört haben. Das letzte große Erdbeben war 1773,  in dem alle großen Kirchen und Klöster total zerstört wurden. Es stehen meist nur noch die Seitenmauern, alle Decken und Kuppeln stürzten nach innen. Es wurde auch nichts wieder aufgebaut und so bestaunt man heute riesige Ruinen. Antigua ist auch bekannt für seine Sprachschulen, viele Ausländer lernen hier Spanisch. Auch wir hatten uns erst einen einwöchigen Sprachkurs überlegt, aber irgendwie hatten wir dann doch keine Lust dazu. Eine Woche ist zu kurz, und mit dem was wir schon können geht es eigentlich ganz gut. Große Unterhaltungen können wir so oder so nicht führen.

Nach ausführlicher Besichtung der Stadt zog es uns weiter zum Atitla See der mitten in weit über 3000 m hohen Vulkanen liegt. Steilufer überall und Indiodörfer in den Hängen. Er gilt als einer der schönsten Seen der Welt. Wir wohnen in der kleinen Stadt Panajachel  und haben, oh Wunder, ein total ruhiges Hotel gefunden direkt am See, günstig und gut, von dem aus wir einen tollen Blick auf den „Vulkan-Hausberg“ haben.  

Jeder sucht hier eine Möglichkeit zum Geldverdienen und das Seeufer ist voll mit einheimischen Restaurants und Ständen mit Waren Made in Guatemala.  Unter der Woche ist alles ziemlich leer aber am Wochenende muss sehr viel los sein. Man wundert sich trotzdem, wie sie Alle überleben.  

Hier gibt es die wunderbarsten gewebten Stoffe in verschiedensten Farben und Mustern, Taschen, Schmuck, es werden hier Unmengen davon angeboten. Wir sind froh, dass wir überhaupt nichts mitnehmen können und so kaufe ich bei zwei sehr geschäftstüchtigen jungen Damen wenigstens ein paar Glasarmbänder. Sie waren so süß und eifrig, dass ich einfach nicht widerstehen konnte. Wenn ich erkläre, dass wir nichts kaufen können, weil wir mit dem Motorrad unterwegs sind, lachen sie alle verständnisvoll, aber dann wir gekramt und gezeigt, was sie alles Kleines haben und es geht von vorne los!!  

Ein paar schöne Ausflüge in die Umgebung, eine Bootsfahrt zum gegenüberliegenden Ufer des Sees sorgen wir einen abwechslungsreichen Aufenthalt. Hier tragen nicht nur die Frauen noch Trachten sondern auch die Männer und man kann immer nur schauen, schauen, schauen. Immer wieder stoßen wir auch auf die Geschichte des noch gar nicht so lange zurückliegenden Bürgerkrieges und militärischer Willkür, bei dem es auch hier am See mehr als 13 Tote gab. Tafeln in der Kirche informieren dazu. 
 

24.1.2008 Ausflug nach Chichicastenango

Der Markttag in Chichicastenango ist sehr berühmt, Menschen aus der ganzen Umgebung kommen zum Kaufen und Verkaufen, aber auch für viele Touristen ist er Anziehungspunkt. Diese Stadt liegt 2500 m hoch in den Bergen. Wir verlassen bei strahlenden Sonnenschein den See (1500 m) und tauchen ein in eine total andere Welt. Wolken und Regen, damit verbundene Kälte überraschen uns und wir sind froh, dass wir unsere Motorradkleidung in den Kisten mit dabeihaben. Andere Touristen kaufen sich schnell noch eine Jacke auf dem Markt, um es überhaupt genießen zu können. Hier ist richtig was los. Markt für Einheimische und Touristen. Wunderheiler preisen Kräuter gegen Arthritis und aus Dachsen gewonnenes Fett zum Schlucken oder Einreiben an. (Als Jan ein Baby war habe ich Dachsfett-Brustwickel empfohlen bekommen zur Behandlung seiner Bronchitis.) Also, alles sehr interessant und vor allem so herrlich bunt. Mais gibt es in den verschiedensten Farben von fast weiß bis zu schwarz und so sehen dann auch die Tortillas unterschiedlich aus. Die Kirche Santa Tomas ist auf einer alten Pyramide aufgebaut. Auf den Treppen wird wie zu vorkolumbischer Zeit Kopalharz verbrannt und den Göttern geopfert. Die Blumen werden von Indigena-Frauen als Opfergabe verbrannt oder oben in der Kirche verstreut. Die katholische Kirche toleriert seit jeher diese Mischform des Glaubens, dies haben wir auch schon in Mexiko beobachten können.   

Über 50 % der Guatemalteken sind Indigenas (Indianer) und das merkt man einfach am Straßenbild. In Mexiko erscheinen sie fast als Außenseiter, hier ist es ihr Land. Sehr ursprünglich und traditionsreich kommt uns bisher alles vor. Mal sehen, was uns noch erwartet.

Fotoalbum 

 

 

 

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