Winter in Schorndorf - aber glücklich wieder zu Hause
18.3.2013 Kavala – Griechenland
Wie schon vorhergesehen, wurde es mit der Weiterfahrt am Sonntag nichts. Es regnete und die Temperaturen blieben bei 3 Grad. Montag war es zwar immer noch eiskalt, aber die Sonne schien und so machten wir uns tapfer auf. Eingepackt wie Zwiebeln spulten wir die 440 km nach Kavala besser als gedacht ab. Im anvisierten großen Hotel waren wir die einzigen Gäste und man bemühte sich verzweifelt, ein Feuer im offenen Kamin zu machen, um ein bisschen Gemütlichkeit in den großen Speiseraum zu bekommen. Zum Abendessen gab es nur gebackenen Toast mit Käse und Schinken, zum Frühstück gaben wir uns mit Kaffee zufrieden.
An der Küste entlang Richtung Athen wurde es dann langsam wärmer, in Lamia hatten wir dann frühlingshafte Temperaturen. Auch hier viele Hotels, aber alle noch leer. Nach 880 km Fahrt Kälte in den Knochen, genossen wir wieder die Wärme. Diese steigerte sich dann noch in Athen, das sich im strahlenden Sonnenschein uns präsentierte.
Wir hatten ein schönes Hotel mit Blick auf die Akropolis gebucht und machten uns am gleichen Tag noch auf eine kleine Besichtigungstour. Die Akropolis fast menschenleer (im Gegensatz zu Istanbul), es gibt fast keine Touristen. Auch in der Plaka (Altstadt) die Läden voll, aber die Straßen leer. Vieles wird bis 70 % reduziert angeboten, hilft ja alles nichts, wenn keiner kommt.
Wir wurden immer wieder sehr nett angesprochen. Von dieser in den griechischen Zeitungen so antideutschen Stimmungsmache, ist hier nichts zu spüren. Überall „Willkommen“ und freundliche Einladungen zum Essen und Einkaufen, aber überhaupt nichts Aufdringliches.
Schade, dass sich die Urlauber im Moment so schwer tun mit Griechenland, eigentlich müsste man das Land eher verstärkt unterstützen, damit wenigstens die Tourismusbranche überlebt. Also, auf nach Griechenland im nächsten Urlaub!! Wir genießen an einem sonnigen Plätzchen den Ausblick in alte Gassen bei einem Uso und einem kühlen Bier.
21.3.2013 Patras
Die letzten 220 km nach Patras schafften wir locker auf einem Arschbäckle. Die Fähre Patros-Venedig ging um Mitternacht los und wir lagen trotz ziemlich rauen Seegangs zufrieden in unserer schönen Kabine. Morgens, bei strahlendem Sonnenschein, sahen wir rechts die schneebedeckten Berge Albaniens vorbei ziehen und links grüßte Korfu mit seiner schon grünen Küste. Danach sahen wir nur noch Meer, erst in Venedig wurde es wieder interessant. Die Einfahrt nach Venedig ist immer wieder ein imposantes Erlebnis!! Herrliche Kulisse der Stadt und im Hintergrund sieht man Schneeberge. Das hatten wir so noch nie gesehen. Europa ist sooo schööön!
Die Sonne kam auch langsam raus und um 9.00 Uhr saßen wir bereits auf unserem Motorrad für die Etappe Venedig – Innsbruck. Alles Autobahn (auch über Brenner, normal fahren wir Landstraße), ging super, wir waren schon um 14.30 Uhr da und wurden freudig erwartet von Bine und unserem „Lieblingstiroler“ Wolfgang, der ja bis zu seinem 15. Lebensjahr in Fellbach aufgewachsen ist. Merkt man aber nichts mehr davon, totaler Tiroler Dialekt, das Schwäbisch hat sich in diesem Fall nicht durchgesetzt. Wir feierten zusammen unseren 40. Hochzeitstag bei einem schönen Essen und einem guten Gläschen Wein. Kaum zu glauben, wie die Zeit vergeht....
Eigentlich wollten wir den Sonntag noch miteinander verbringen – Wolfgang wollte uns seinen Lieblingsberg zeigen – aber der Wetterbericht verheißt nichts Gutes für die nächsten Tage und so beschlossen wir, gleich am Sonntag nach Hause zu fahren. Montag ist Schnee angesagt in Stuttgart. Gleich nach dem Frühstück fuhren wir dann über den Fernpass, mit Blick auf das schneebedeckte Panorama der Zugspitze, gen Heimat. Die Sonne schien, aber es war bitterkalt. Einige Einkehrschwünge waren nötig zum Aufwärmen, aber der Gedanke an unsere Lieben zu Hause machte das Herz warm. Die Überraschung war perfekt, erwartete uns man doch erst am Montag.
Unsere Nachbarn nahmen uns auch gleich in den Arm, also Freude auf allen Seiten. Glücklich lagen wir nach fast 11 Monaten die erste Nacht wieder in unserem eigenen Bett. Wir wurden wir früh wach und Wolfgang rief: „Heidi, guck mal raus, alles weiß!! Wir haben alles richtig gemacht!“Das finde ich auch!! Eine wieder einzigartige, wunderschöne Reise ist gut beendet worden.
Länder, Menschen, Abenteuer – einzigartige, gewaltige, wunderschöne Länder, herzliche, gastfreundliche, liebe und sehr hilfsbereite Menschen und Gott sei Dank nur so viel Abenteuer, wie wir bewältigen konnten,
Wir danken wieder Euch Allen, die ihr uns so interessiert und treu begleitet habt. Denn auch das merkt man auf Reisen, die Familie und Freunde in der Heimat kann niemand ersetzen!! Auch Gottes Segen und Bewahrung haben wir wieder an allen Ecken und Enden erfahren dürfen – wir sind sehr dankbar und froh darüber.
Wir wünschen Euch Allen Frohe Ostern!
Wir fahren nach Hamburg zu Jan und Familie. Einige von Euch sind oder gehen auch in Urlaub, so freuen wir uns, Euch im April wiederzusehen.