Good Bye Russland!? Wir dachten, wir kommen nochmal wieder, aber unsere Pläne Vladivostock – Australien haben sich zerschlagen. Wir hatten Kontakt mit einem Tasmanier, der seinen Container mit uns teilen wollte. Jetzt hat er sich um entschieden und fährt doch nicht. Das bedeutet für uns – Neuorientierung von Ulaan Bataar aus.
Russland war eine total schöne, überraschende Erfahrung. Das Land hat noch so viel mehr zu bieten. Auf jeden Fall hat es seinen „Schrecken“ für uns verloren, sogar die Sprache vermissen wir, denn hier in der Mongolei haben sie zwar auch das kyrillische Alphabet, aber die Buchstaben sind wieder anders zu übersetzen.
Wir sind im Guesthaus Cafe Oasis, wird von einem deutschen Ehepaar geführt, und hier ist der Treffpunkt der Zentralasienreisenden. Mindestens 10 Motorradfahrer und einige Autos sind hier und man bekommt allerlei Tipps.
Meinen Geburtstag (vielen Dank nochmal für alle Glückwünsche) habe ich ganz geruhsam hier verbracht, wir schlafen in einer Jurte und wenn man nachts auf die Toilette geht, beleuchtet der Vollmond den Weg. Das Essen ist super und ein Stück Kuchen mit Geburtstagskerze gab es auch.
Wolfgang hatte leider keinen so ruhigen Tag. Er war mit anderen Mopedfahrern bei der Spedition um Flüge und Konditionen rauszukriegen, wie wir evtl. weitermachen. Wir hatten aber zusammen lecker Mittagessen, doch am Nachmittag musste er nochmal durch den schrecklichen Verkehr hier (so eine Stadt haben wir noch nie erlebt) um zu einer Werkstatt zu fahren. Unsere hydraulische Gabel leckte Öl und da musste die Dichtung getauscht werden. Die andere Seite war bereits in Hamburg fällig, obwohl wir zuhause beide Seiten haben machen lassen. War wohl keine gute Arbeit, wie sich jetzt herausstellt.
Er kam erst abends zurück, mit schwarzem Gesicht von den Abgasen und schlechtem Gewissen, mich den ganzen Tag allein gelassen zu haben. Ich habe aber den Tag genossen mit Lesen und guten Gesprächen, sind doch einige Deutsche hier. Die Besitzerin hier ist Christin und geht hier in eine Mongolische Gemeinde und in ihrem Bücherregal fand ich ein nettes christliches Buch. Im Moment läuft christliche Musik im Hintergrund und ich lasse die Seele baumeln. Oasis ist also in jeder Hinsicht hier.
Ulaan Bataar ist hässlich und dreckig. Es geht nur eine richtige Straße durch die Stadt und die ist so dicht, dass man Stunden braucht um durchzukommen. Als wir in die Stadt reinkamen steckten wir voll im Verkehr. Plötzlich hörte Wolfgang eine Krankenwagensirene und als er bei uns vorbeikam, sagte er, an den häng ich mich jetzt dran. Mir wurde ganz schlecht ob dieser Kühnheit und so fuhren wir den gebahnten Weg hinterher, immerhin 3-spurig verstopft. Ging einige Zeit super, dann bog er auf die 3-spurige Gegenfahrbahn ab, Wolfgang hinterher, mir blieb die Luft fast weg, aber so sparten wir einige Kilometer. Doch plötzlich bog der Wagen links über die 3 Spuren Gegenverkehr ab und uns blieb nichts anderes übrig, als mit abzubiegen.
Unser Motorrad war so heiß, dass wir dann erst mal Pause machten, bevor wir uns erneut in den Verkehr stürzten.
Jetzt sind wir glücklich hier, wohnen in einer Jurte und die Männer basteln, tauschen aus, wechseln Reifen und beratschlagen, wie es weitergeht.
Wir haben uns jetzt für eine Weiterreise Mitte August nach Indonesien entschieden. Die Kiste für das Moped wird hier im Oasis gebaut, von der Spedition abgeholt und dann bis Jakarta geschickt. Wir buchen auch einen Flug und sind dann schnell wieder vereint. In Indonesien ist im Moment gute Reisezeit und anschließend fahren wir nach Kuala Lumpur, Malaysia zu Klaus und Carola.
Aber zuerst machen wir noch die Mongolei 10 Tage unsicher, denn wir wollen ja noch etwas von Land und Leute sehen.