Regeln für Touristen - z. B. die Laoten sind ein sehr ruhiges Volk, bitte nicht anschreien....
Was wäre eine Welt ohne Kinder!!!
3.12.2012Grenzübergang Huay Xai
Da es zu Thailand eine offene Grenze ist, müssen wir uns selbst um unsere Einreiseformalitäten kümmern. Wolfgang macht das wie immer, ich schaue nach dem Motorrad und in diesem Fall einer Gruppe Männern zu, die irgendetwas spielen und es lautstark kommentieren. Als neugierige Person interessiert es mich natürlich und ich bin doch erstaunt, hier wird Boule gespielt!! Na klar, war ja mal französische Kolonie, erinnerte ich mich.
Die Menschen in Laos sind sehr arm. Besonders auf dem Land natürlich, wo es überhaupt keine Infrastruktur gibt. Die Kinder, die die meist von ausländischen Hilfsorganisationen gebauten Schulen besuchen können, müssen lange Wege in Kauf nehmen.
Habe mich mal wieder in Wikipedia schlau gemacht und wenigstens kurze Auszüge beigefügt. Wer mehr wissen will, einfach selber nachschauen.
Auszug Wikipedia: Während des Vietnamkriegs war Laos neutral und es gab keine offizielle Kriegserklärung der Vereinigten Staaten an Laos. Dennoch führte die CIA in den 1960er und 1970er Jahren mit einer geheimen von ihr selbst ausgehobenen Hmong-Armee von Long Cheng aus einen in der Öffentlichkeit bis heute unbeachteten Krieg gegen die Pathet Lao. Marc Eberle dokumentierte dies in seinem Dokumentarfilm „Amerikas geheimer Krieg in Laos“. [22][23] Der zu einem großen Teil durch Laos verlaufende Ho-Chi-Minh-Pfad war nur ein Teilaspekt im Kampf gegen den Kommunismus, so wurden über Laos bei den amerikanischen Flächenbombardements pro Einwohner geschätzte 2,5 Tonnen an Sprengsätzen abgeworfen. Daher gehört Laos zu den am schwersten bombardierten Ländern der Welt. [24] Bis heute wurden und werden keine Reparationszahlungen an die Zivilbevölkerung geleistet.
Nach dem Ende des Vietnamkrieges übernahmen die kommunistisch geprägten Kräfte des Pathet Lao durch eine – im Vergleich zum Geschehen im Nachbarland Kambodscha – unblutige Revolution im Jahre 1975 die Macht und proklamierten am 2. Dezember 1975 die Demokratische Volksrepublik Laos.
Durch großflächige Entwaldungen in den letzten Jahrzehnten sank der Grundwasserspiegel in manchen Gebieten, was zu einer prekären Trinkwassersituation in Laos führte. Zudem sind durch die Vernichtung des Lebensraumes von Flora und Fauna eine Vielzahl der Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht. Im Jahr 1996 galten 68 Arten von Säugetieren, Vögeln, Reptilien und Fischen als gefährdet. Mittlerweile sind jedoch etwa 14 % des Territoriums geschützt. Der Wald ist vor allem durch die Holzgewinnung, durch Rodung zur Ackerlandgewinnung und durch die Brennstoffgewinnung gefährdet, wobei etwa 8 % des Energiebedarfs des Landes mit Holz gedeckt werden. Der jährliche Waldverlust wird auf etwa 300.000 Hektar geschätzt.
Ein großes Umweltproblem von Laos sind Blindgänger, die aus dem Vietnamkrieg stammen. Sie machen das Land zu einem der Staaten mit den größten Mengen an nicht explodiertem Kriegsmaterial im Boden. Von den mehr als 2 Millionen Tonnen an Bomben, die zwischen 1964 und 1973 von den amerikanischen Streitkräften in mehr als 530.000 Fliegerangriffen über Laos abgeworfen wurden, sind bis heute etwa 50 % des Territoriums betroffen. Für einen landwirtschaftlich geprägten Staat wie Laos stellt dies ein großes Problem dar, da regelmäßig Menschen durch Blindgänger verletzt oder getötet werden. Das UXO-LAO-Projekt, welches sich mit der Aufklärung der Bevölkerung und der Beseitigung von Blindgängern beschäftigt, ist einer der größten Arbeitgeber des Landes und wird von der UNDP sowie einigen Industriestaaten und Hilfsorganisationen finanziert, jedoch nicht durch die USA.
Laos verzeichnet eine niedrige Alphabetisierungsrate. So können nur zwei Drittel der Männer und ein Drittel der Frauen über 15 Jahren lesen und schreiben. [20] Rund 40 % der Laoten haben noch nie eine Schule besucht, in den nördlichen Provinzen wie Luang Namtha oder Phongsaly sind es mehr als 60 %. Zwei Drittel der laotischen Kinder brechen vorzeitig die Grundschule ab, um zum Lebensunterhalt der Familie etwas beitragen zu können, insbesondere in der Feldarbeit.
In größeren Ortschaften gibt es Grundschulen, die vor allem von privaten und internationalen Organisationen wie zum Beispiel UNICEF gesponsert werden. In den sehr ländlichen Gebieten, vor allem in den Bergregionen, existieren zentrale Grundschulen, die viele Ortschaften versorgen. Dadurch sind oft sehr weite Wege (20 km und mehr, meist zu Fuß) zurückzulegen, eine Schulbuseinrichtung in ländlichen Gebieten existiert nicht, in den meisten Regionen gelten Mofas und selbst Fahrräder als Luxusgüter. Weiterführende Schulen sind kostenpflichtig, was dazu beiträgt, dass nur wenige Menschen eine solche Schule besuchen können. Offizielle Schulpflicht in Laos beträgt 8 Jahre, laut UNESCO liegt die Einschulungsquote (Stand 2008) bei 83 %. In Laos herrscht Schuluniformpflicht.
Unter diesen Umständen freute es uns besonders, dass wir im Norden doch sehr oft Schulen in den Dörfern gesehen haben, die allerdings wirklich neu aussahen. Auch viele Schulkinder waren unterwegs, was doch hoffen lässt.
Die Dörfer machen insgesamt einen sehr armen und schmutzigen Eindruck. kein Wunder, da alles nur auf Urwalderde gebaut ist und das Wasser vom Fluss geholt werden muss. Deswegen sind die Siedlungen auch oft direkt an steilen Hängen oder auf einem Berggrat oberhalb eines Flusses gebaut.
Auch das Obst und Gemüse ist nicht sehr vielfältig, eben das, was allgemein so angebaut wird. Nach Brennholz wird auch mühselig gesucht und lange Strecken weit schwer getragen. In einigen Hütten sieht man Frauen an einer Singer-Nähmaschine oder an Webstühlen sitzen. Die Laoten sind sehr zurückhaltend und so trauen wir uns nicht so einfach Bilder zu machen, ohne vorher zu fragen. Die Kinder sind aber total zutraulich, winken und rufen Sabai Dee, heißt: Hallo auf Laotisch. Da gibt es dann doch ein paar Schnappschüsse.
Wir fahren in ein Bergdorf nahe der vietnamesischen Grenze um eventuell eine Flussfahrt zu machen. Nach Info von einem deutschen Ehepaar, soll diese aber nicht so spektakulär sein und so lassen wir es. Dort treffen wir aber Heinz mit seinem Klappfahrrad. Heinz Stücke!! Klärt er uns auf. Sagt uns leider gar nichts, aber jedem Fahrradfahrerprofi würde das Herz höher schlagen, ihn kennenzulernen. Heinz ist 73 und seit 50 Jahren mit dem Fahrrad auf der Welt unterwegs. Er war schon bei Jauch, in allen Zeitungen und versüßt uns den Abend mit tollen Geschichten aus seiner langen Reisezeit. Er kam gerade aus Vietnam und will den gleichen Weg wie wir eine Zeitlang fahren. Wir überholen ihn natürlich am nächsten Tag, aber die Etappe von 90 km schafft er mit links und abends sitzen wir wieder in Oudomxai gemütlich beisammen. Wir wollen weiter nach Luang Prabang, knapp 200 km auf gebirgiger Straße, mit weiten Strecken zwar guter, aber staubiger Urwaldpiste. Heinz nimmt die Straße zum Mekong und fährt ab da weiter mit dem Boot auch nach Luang Prabang und wir hoffen, dass wir uns wieder treffen.
Doch erst einmal treffen wir hier Wolfgang wieder, unseren „Lieblingstiroler“. Er hat zwischendurch immer mal wieder an seine „Lieblingsschwaben“ gemailt und wir schrieben ihm, wo wir wohnen. Wir erzählten ihm natürlich von Heinz und er wusste sofort alles über ihn. Er konnte es gar nicht fassen, dass wir ihn getroffen hatten. Von ihm will er natürlich einen Fahrradabdruck mit Unterschrift auf einer seiner Karten, das wäre super für ihn, meint er. Hoffen wir, dass es mit einem Wiedersehen klappt, denn wir haben keinen Treffpunkt ausgemacht und Luang Prabang ist ganz schön groß.