Es hat nochmal geklappt und wir verbringen noch einen schönen Abend mit leckerem Bier und viel zu viel Pizza zusammen. Am nächsten Morgen verabschieden wir die Beiden schon mal Richtung Mexiko. Wir dagegen machen uns auf, die berühmte Route 66 zu erkunden. Viel Lärm um fast nichts! Alles ein bisschen heruntergekommen und für Touristen kitschig dekoriert. Wenig Stilvolles an Häusern und Einrichtungen ist noch vorhanden und wir genießen eher die Fahrt durch landschaftlich sehr schöne Streckenabschnitte.
Noch ein kurzer Abstecher in den Nationalpark Joshua Tree, in dem die Wüste sich mit skurillen Felsformationen und Kakteen verschiedenster Art schmückt, und dann sind wir schon auf dem Weg nach L.A. Der Wind bläst wieder fürchterlich, was für diese Gegend wohl normal ist, denn die Umgebung ist übersät mit Hunderten von Windrädern.
Wir sind in Los Angeles schon mit Sean und Bryan verabredet, die wir in Alaska getroffen hatten. Sean hat uns eine BMW-Händler Adresse in der Nähe!! seines Hauses (Pasadena)gegeben (einfache Fahrt 3/4 Stunde) und unser Motorrad wird wieder auf den besten Stand gebracht. Wir sind hier so super empfangen worden. Haus und Hof und Auto zur freien Verfügung, sogar der Hund liebt uns schon. Auch den berühmt berüchtigten Verkehr haben wir mit Motorrad und Auto gut bewältigt . Heute (12.10.) fahren wir quer durch die Stadt nach L.A. Newport Beach, wo wir von Sabine und Bernhard, die wir noch aus Nellingen kennen, herzlich eingeladen wurden. Wir werden hier ein paar Tage relaxen und dann uns für Mittelamerika umrüsten. Auf jeden Fall weniger Gepäck! Das Zelt muss weg! Die dicken Schlafsäcke auch und so Einiges mehr. Und natürlich müssen wir unbedingt die Stadt wenigstens ein bisschen erkunden - es gibt so viel zu sehen!
17.10. Wir sind immer noch bei Familie Kuhnt und warten auf ein Paket aus Deutschland mit ein paar wichtigen Dingen, die wir brauchen. Leider grassiert hier ein Infekt, erst hatte ihn Bernhard, dann Sabine und jetzt hat es Wolfgang erwischt. Liegt im Bett mit Schüttelfrost und Fieber. Von L.A. haben wir außer viel Verkehr, noch nicht allzu viel gesehen. Tolle Strände, schöne Häuser, aber das Wetter ist wieder mal nicht so "doll". Bewölkt und Regen und wenn die Sonne scheint, weht ein kalter Wind. Jeder sagt, eigentlich unüblich für diese Zeit, muss wohl an uns liegen!? Wir kommen aus Pelz und Anorak nicht raus! Matthias schreibt aus Mexiko - sie kommen aus dem Schwitzen nicht raus, kaum vorzustellen. Gestern sind wir die Strandstraße No.1 gefahren, dabei die Queen Mary wenigstens von außen besichtigt und ein bisschen Strandpromenadenluft geschnuppert. Der Tag war rum wie nichts und immer noch nicht in Down Town gewesen. Rodeo Drive, Hollywood, Beverly Hills stehen noch auf dem Programm - hoffentlich!
So müssen wir die Gastfreundschaft hier noch ein bisschen länger wie gedacht in Anspruch nehmen. Aber alle sind total lieb zu uns und gemeinsam werden wir schon über die "kranken Tage" kommen.
Unsere Freunde Hans und Andrea haben heute Geburtstag. Da haben wir doch gleich die Gelegenheit genutzt, telefonische Geburtstagsgrüße zu übermitteln. War richtig schön, vertraute Stimmen zu hören. Jetzt sind wir ja schon fast 5 Monate weg und es kommen ja noch einige dazu - so langsam verliert man das Zeitgefühl.
25.10.
Hurra, Wolfgang hat es überstanden, ich bin verschont geblieben und das Päckchen von Kirstin für uns ist auch angekommen. Aus ein paar Tagen sind es ganze 10 Tage bei Sabine und Bernhard geworden. Wir kannten uns ja vorher kaum und wir haben einander richtig ins Herz geschlossen. Tara hat Wolfgang noch ein Notfallpaket gepackt für die Reise. Für eine Woche jeden Tag ein Tütchen mit Vitaminbonbons drin. Total süß!!
Seit Dienstag haben wir uns in einem netten Motel direkt in Hollywood eingenistet, über 80 km von Newport Beach entfernt. Irre Entfernungen innerhalb einer Stadt. Der "Sternchenboulevard" (Hollywoodboulevard)) ist gleich um die Ecke und wir können ihn in 3 Minuten zu Fuß erreichen. Sunset Boulevard, Beverly Hills alles ziemlich beieinander. Gestern waren wir im Automuseum, u.a. tolle alte Amischlitten, und heute im Getty Museum. Sagenhafte Architektur und Lage. Die Getty Villa liegt in direkt am Meer und ist die Kopie eines römischen Landhauses, voll mit römischer und griechischer Kunst. Das neue Museum liegt mitten in den Bergen und von dort hat man einen Superblick auf die Stadt. Moderne Architektur und berühmte Gemälde machen einen Besuch zum Genuss. Beverly Hills haben wir nur gestreift, denn von den Häusern sieht man aúßer Mauern auch nicht besonders viel. Es werden hier Karten verkauft, welche Reichen und Schönen in den einzelnen Anwesen wohnen. Na, das sparen wir uns doch einfach mal.
Aus Pelz und Anorak sind wir jetzt doch schon lange draußen! L.A. stöhnt unter einer Hitzewelle und es brennt hier an allen Ecken und Enden. In den deutschen Medien wird ja auch darüber berichtet. Bei Sabine und Bernhard war der Himmel erst blutrot und dann schwarz und es hat total verbrannt gerochen von einem Brand einige Kilometer weit weg. Am nächsten Morgen war das Motorrad übersät mit schwarzer Asche, so dass wir es richtig abstauben mussten. Es hört und hört nicht auf und der größte Feuerherd ist in San Diego. Dort wollen wir am Samstag über die Grenze nach Mexiko. Mal sehen, ob das überhaupt klappt. So große und vor allem so viele Feuer hatte man hier überhaupt noch nie. Es ist ein richtiges Drama für die Menschen hier!
Morgen haben wir noch mal volles Programm: Hollywood Universalstudios angucken!