Nach herrlicher Fahrt, aber wieder sehr windig, haben wir uns jetzt in Moab für 6 Tage eingenistet. Nach den Motels haben wir uns dieses Mal für ein Hostel entschieden. Der Vorteil ist dabei, dass wir eine Küche mitbenutzen können und somit mal wieder kochen können. Wolfgang hat das echte Bedürfnis danach, was sich bei mir eher in Grenzen hält. Habe mein halbes Leben lang gekocht und da habe ich nach 4 Monaten noch keine Entzugsprobleme.  

Von hier aus konnten wir gemütlich den Arches, Island in the Sky bzw. Canyonland Nationalpark u.a. besuchen, Haben wir auch ausführlich gemacht und den Sonnenuntergang genutzt. An  einem Tag sind wir 13 km gewandert in uns begeisternder Landschaft und konnten uns nicht satt sehen an den verschiedenen Gesteinsformationen. Strahlend blauer Himmel tat sein Übriges dazu und da braucht man auch nicht viel Worte. Die verschiedenen Sandsteinbögen gaben tolle Motive.  

Canyonland N’Park, durch den der Colorado und der Green River laufen, ist der Hammer. Da steht man nur staunend am Abgrund des Plateaus und Weite und Schluchten soweit das Auge reicht. Leider erwischte uns dort ein Gewitter und die Blitze zuckten nur so vom Himmel. Wir hatten gelesen, dass ein Paar auf dem Motorrad vom Blitz getroffen wurde und so warteten wir lieber im Visitorcenter ab, bis es sich etwas verzogen hatte.   

Diese Gegend ist ein Eldorado für Montainbiking, Rafting und Canouing. Dementsprechend ist hier trotz späterer Jahreszeit noch ganz schön was los.

Fotoalbum!! 

1.10.
Sind heute im strömenden Regen Richtung Monument Valley unterwegs gewesen. Leider waren dadurch die Natural Bridges, die auf dem Weg liegen, überhaupt nicht zu sehen.

2.10.
Heute strahlt die Sonne vom Himmel und wir machen uns gleich früh auf zum Valley of the Gods. Die Straßen sind hier zum Teil unbefestigt und durch den Regen gestern ein wenig schlüpfrig. Manchmal geht es durch kleinere Furten durch, bis plötzlich doch eine etwas größere Furt zu durchfahren ist. Wolfgang’s Spruch ist: Was tut die gute Frau? Damit fordert er mich auf, z. B. ihm beim Rückwärtsschieben zu helfen oder ihm seitliche Stabilität zu geben beim Absteigen. Also, was tut die gute Frau? Sie schmeisst sich mutig in die Fluten um den Wasserstand zu prüfen, geht ihr nur bis zu den Knöcheln, zückt die Kamera und macht die ersten, hoffentlich ein bisschen abenteuerlich aussehenden Fotos.  Nachdem Wolfgang in Moab dieses T-Shirt (s. Foto) für mich entdeckt hat, bin ich sowieso verloren. No way back! Obwohl mir manchmal vor Heimweh das Wasser ganz schön weit oben steht! Plötzlich alles nur noch machen wie einem der Sinn steht, ist auch gewöhnungsbedürftig. Außerdem bin ich ein Beziehungsmensch und meine Gegenüber fehlen mir doch ab und zu.  Wolfgang kommt besser damit zurecht und tröstet mich auch immer wieder. Wir telefonieren öfters mit unseren Kindern, schreiben Mails mit guten Freunden und dann geht es wieder! (Außer wenn der Enkelsohn fragt: Oma Heidi, kommst Du jetzt gleich in unserer Haus rein?) Wo ist der nächste Flieger?  

Außerdem versichert uns fast jeder, ihr verpasst hier überhaupt nichts. Genießt es!  Okay, haben wir heute wieder. Monument Valley ist wirklich eine Filmkulisse, was ja in den alten Western mit John Wayne schon erkannt wurde. Heute waren wieder Drehtage für einen Film angesetzt und so mussten wir ein bisschen mit der Durchfahrt warten. Haben leider keinen Star erkannt, wäre Euch aber sowieso egal oder?  

4.10.
Nach einem Abstecher zu einem wunderschön gelegenen Indianerdorf erreichen wir Lake Powell in Page, der Colorado ist hier angestaut. Das ist aber nicht die einzigste Attraktion. Nein, uns zieht der Antelope Canyon hierher. Eine von oben kaum erkennbare Schlitzschlucht die durch einmalige Formationen und auch durch je nach Lichteinfall faszinierende Farben begeistert. Über Treppen und schmale Kehren läuft man durch diese durch. Wir machen  viel zu viele Fotos, so etwas haben wir einfach noch nie gesehen!!(Kleine Auswahl im Fotoalbum) Leider sind hier 1999 einige Menschen durch eine Flutwelle gestorben. Es hat in den Bergen weiter weg geregnet und so sind sie überrascht worden. Nur der Führer hat schwerverletzt überlebt. Es gibt aber jetzt einen Notausgang.

Auf dem Parkplatz steht ein Motorrad mit deutschem Kennzeichen. Nach Alaska erst das Zweite! Wir sind natürlich gespannt, wem es gehört. Das Rätsel ist relativ schnell gelöst. Eine Gruppe kommt aus dem Canyon und schart sich natürlich erst mal um unser Motorrad. Dann kommt ein junger Mann auf uns zu, schaut Wolfgang an und sagt: „Wir kennen uns, Du hast direkt neben mir beim letzten Motorradtreffen in Gieboldehausen am Reifenflickkurs teilgenommen! Ich habe sogar noch Fotos von Dir!“  Unglaublich! Mit Matthias und Manuela, seit 6 Monaten auf Weltreise, haben wir uns natürlich gleich verabredet. Es gab viel zu Schwatzen und Auszutauschen. Wohin geht’s, wie macht ihr’s usw. - einfach schön.  

Wir waren wieder mal romantisch und hatten uns auf einem wunderschönen Campingplatz direkt am See eingenistet. Es war heiß als wir ankamen, der See warm und wir hofften auf ein paar schöne Badetage. Doch wieder einmal machte uns der Wind alle Hoffnungen zunichte. Er blies und blies und weitete sich fast zum Sturm aus. Der Sand fegte auch wieder durchs Zelt und es wurde kräftig hin und her geweht, aber diesmal hatten wir die Leinen gut verspannt. Trotzdem konnten wir in dieser Nacht fast kein Auge zutun. Die Luft kühlte auch noch so ab, so dass wir uns bei 9 Grad zum Grand Canyon aufmachten. Brr!! Eine beeindruckende Landschaft auch hier. Wir haben so viel faszinierende Landschaften in so geballter „Ladung’“ gesehen, dass wir direkt froh sind, dass wir die wichtigsten Nationalparks jetzt alle besucht haben. Es ist fast keine Kapazität zum Aufnehmen mehr da. Wir sind total begeistert, ja sogar ergriffen von diesen Naturschauspielen!! Die letzten Wochen waren wie eine Kette mit Edelsteinen aneinandergereiht. Jeder Stein für sich einzigartig.

6.10.Am Abend sind wir total ausgefroren (3 Grad) in Flagstaff angekommen. Route 66! Unser erster Griff im Motel galt der Heizung.  Die Altstadt ist schön, nette Läden und Kneipen und viele junge Leute. Richtig lebendig, gefällt uns. Vielleicht klappt es nochmal mit einem Treffen mit Matthias und Manuela, die hier auch noch mal Stopp machen möchten.

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