7.12. Luang Prabang – Königsstadt – Unesco Weltkulturerbe

Luang Prabang liegt auf einer Landzunge am Zusammenfluss von Mekong und Nam Khan. Die Stadt war einst Sitz der Könige, Lane Xangs des ersten laotischen Großreichs., 14 Jahrh..

Der letzte König wurde 1975 von der kommunistischen Regierung in den Urwald verbannt, wo er 1980 an Malaria in einer Höhle starb. Seine Frau und 2 Söhne kamen ins Umerziehungslager und starben kurz nach ihm.

Jetzt wird Werbung mit Luang Prabang als Königsstadt gemacht und für die Besichtigung des Königspalastes müssen sogar die Schultern bedeckt sein, die Schuhe ausgezogen werden und man darf nicht fotografieren. Welch Ironie!! Erst bringt man alle um, und jetzt wird sich damit geschmückt. Es ist ein sehr einfach ausgestatteter Palast, nicht zu vergleichen mit dem Pomp in Europa.

In unserer Unterkunft gibt es Fahrräder und da die Altstadt mit großem Tempelbezirk und alten Kolonialhäusern ziemlich langgestreckt ist, fahren wir lieber, anstatt zu laufen.  Eine kurze Durchquerung der Stadt und man kommt vom Mekong an den Nam Khan mit malerisch aussehenden, am Ufer angelegten Gemüsefeldern. Wir schauen gemütlich sitzend, beim Bau einer Bambusbrücke zu, die jedes Jahr zu Beginn der Trockenzeit neu gebaut wird. 

Ein Ausflug zu einem Wasserfall lohnt sich wirklich. Wunderschön gelegen, traumhaftes Wasser und Wolfgang badet sogar. Mir haben es die Bären angetan, die man dort im Rehabilitationszentrum sehen kann. Sie wurden aus unmenschlichen Lebensumständen gerettet. Einer von ihnen war von Geburt an 1 Jahr in einer kleinen Kiste. Dadurch hat er viel zu kurze Beine. Er klettert jetzt trotzdem wie ein Wilder. Andere waren in China in der Bärenfarm, wo ihnen die Gallenflüssigkeit abgezapft wird mit einer Kanüle, die ständig drinbleibt. Im Käfig können sie sich nicht bewegen, damit die Kanüle nicht verrutscht. Die meisten sterben eh daran, die wenigen, die man rettet, sind ihr Leben lang traumatisiert. Umso schöner ist es, wenn man sie miteinander spielen sieht.

Heinz kommt tatsächlich, wir holen ihn an der Fähre ab. Als Empfangskomitee stehen nicht nur wir, sondern auch Wolfgang da. Dann kommt auch noch Beatrice dazu. Wir hatten sie in Oudomxai kennengelernt, wo wir mit Heinz beim Essen saßen. Sie ist Spanierin und arbeitet bei der EU in Brüssel. Heinz spricht u. a. fließend Spanisch und die beiden haben sich viel zu erzählen. Also, neue Runde zu Fünft.  Das Essen auf dem Nachtmarkt ist gigantisch gut und viel. Buffet mit Salaten, Gemüse, Reis, Nudeln …. mit gegrillten Fischen, Fleisch, Hühnchen. Schmalhans Küche gibt es schon lange nicht mehr, oh weh! In dieser Stadt könnte man wahrlich versumpfen. Tun wir aber nicht, wir wollen nach 4 Tagen weiter.

10.12.2012 Phongsavan

Unser nächstes Ziel ist Phongsavan, nahe der vietnamesischen Grenze. Uns interessiert hier die Ebene der Tonkrüge (sind aber aus mindestens 15 cm dickem Stein), von denen es insgesamt 3 Felder gibt. Wir besuchen nur Feld 1 mit 331 Steinkrügen, wo auch der größte Steinkrug mit einem Durchmesser von 3,5 m steht. Man vermutet, dass die Steinkrüge 2000 Jahre alt sind, weiß aber nicht den Verwendungszweck und die Kultur, die sie erschaffen hat. Viele sind durch die Bomben zerstört worden.

Ein riesiges Gebiet, übersät von Bombenkratern der Bomber B52, erinnert heute noch an die Schrecken der damaligen Zeit. Beim Rückflug dieser wurden alle nicht gebrauchten Bomben in scheinbar unbewohntes Gebiet vor der Landung abgeworfen, damit sie nicht selber in die Luft flogen. Alte Filme werden darüber gezeigt, unglaublich.

30 % der Bomben sind noch nicht entschärft. Besonders heikel sind die niedlich klingenden Bombies, die wie kleine Bällchen aussehen und die Kinder dazu verleiten, sie anzufassen. Dementsprechend viele Verletzte und Tote gibt es nach wie vor. Auch dadurch, dass der Bombenschrott gut bezahlt wird, geben sich immer wieder Menschen in Gefahr, um ein bisschen Geld zu verdienen.

Drei Höhlen inmitten einer großartigen Karstlandschaft, zu erreichen durch ein landwirtschaftlich genutztes Tal, wurden während des Krieges von laotischen und vietnamesischen Kämpfern als Unterschlupf und Lazarett genutzt, mit bis zu 1000 Menschen. Wir bekommen einen Schlüssel für die Hängeschlösser und zwei Kopflampen und machen uns allein auf den Weg. Allzu lange bleiben wir nicht drin, feucht und irgendwie gruslig, wenn man an die Geschichte denkt. Wir fahren sehr nachdenklich in unser Hotel zurück.

Aber sehr schnell werden wir wieder aufgemuntert, steigen doch direkt vor unserem Hotel Beatrice und Heinz aus dem Bus. Welch Überraschung! Heinz hat umdisponiert und kam auch mit dem Bus und fährt von hier nach Vietnam weiter. Also, wieder Gesellschaft beim Abendessen.

12.12.2012 Vang Vieng

Die Fahrt nach Vang Vieng war in den Bergen sehr neblig und es regnete leicht. Wir froren trotz Vlies unter der Jacke. Kaum zu glauben. Da laufen die Kinder nur mit Hemdchen rum, weil sie nichts anderes haben. Am liebsten möchte man nochmal herkommen mit vielen Kleidern.

Erst in der Ebene wird es wärmer. Ein Lastwagen hat sich auf einem lehmigen Streckenabschnitt quergestellt und versperrt die ganze Straße. Auf der Umgehungsspur fährt sich auch gerade ein Lastwagen fest und wir haben Mühe durch den tiefen Matsch um ihn herum zu fahren. Jetzt sind alle Spuren dicht, das kann dauern. Glück gehabt.

Vang Vieng, zwar touristisch, doch immer noch beschaulich, liegt malerisch eingebettet in einem Karstgebirge am Fluss Nam Song. Eine Ballonfahrt reizt Wolfgang und er meint, machen wir vorgezogen als mein Geburtstagsgeschenk. Finde ich auch gut, zumal es unsere Erste sein wird. Es ist leider etwas diesig, aber trotzdem sehr schön. War eine gute Idee!!

Und wir packen noch einen drauf. Am nächsten Tag volles Programm. Höhlentour im Autoschlauch sitzend. Man zieht sich im Wasser an einem Seil entlang, zwischendurch muss man auch mal laufen und mit den Händen paddeln, ein echtes Vergnügen.

Dann geht es ins Kajak und mit kleinen Stromschnellen und wenig Anstrengung ist man 2 Stunden später in Vang Vieng.

15.12.2012 Vientiane

Wir fahren an Wolfgangs Geburtstag weiter nach Vientiane, die Hauptstadt von Laos. Die Hauptstraße ist seit ein paar 100 km schlecht und wir wollten sowieso eine Parallelstraße dazu nehmen, um noch etwas von Land und Leuten zu sehen. Das klappte prima, die erste Flussüberquerung mit kleiner Fähre war kein Problem, doch dann hörte irgendwann das Navi auf anzuzeigen und wir irrten plötzlich auf Lehmstraßen herum. Glücklicherweise erwiesen sich alle auf unsere Fragen angegebenen Richtungen als richtig und wir fanden auch die zweite Flussüberquerung. Ein klein bisschen Abenteuer am Geburtstag, wenn man schon keine Feier hat.

Doch wir haben wenigstens einen Geburtstagsgast. Wir sind mit unserem Lieblingstiroler Wolfgang in Vientiane zum Abendessen verabredet. Der Arme hat leider Fieber und fühlt sich angeschlagen, so isst er nur ein Süppchen. Billiger Gast, stellen wir fest. Aber ein frisch gezapftes Bier und ein Tee mit Rum wirken bei ihm Wunder.

Er wird sich morgen noch einen Tag auskurieren, bevor er weiter fährt. Wir werden mal wieder eine Besichtigungstour mit einem Fahrrad durch die Stadt machen.  

Dazu Diaschau Laos 2

und 3

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