Wie gesagt, wir nehmen’ wie’s kommt! Total verschwitzt kommen wir in Campeche an, wieder eine Stadt mit historischem Stadtkern und wir haben uns angewöhnt, immer nahe am Zocalo (so heißen hier die Plätze) nach einem Hotel zu suchen. Da ist man gleich mittendrin und braucht kein Fahrzeug. Dieses Suchen bleibt immer mir überlassen und so schnaufe ich in voller Montur die Treppen rauf und runter, je nachdem in welcher Etage uns ein Zimmer angeboten wird. Es gefällt mir keins (alle entweder laut, dunkel oder stickig) und so entscheiden wir uns für die spartanische Version „Hostel Monkey“. Es gibt noch ein private room (2 Betten, 1 kleiner Tisch) und Gemeinschaftssanitarios. Alles sehr gemütlich, vor allen Dingen hat man von dort einen Superblick auf den Platz, auf dem heute Abend ein bekannter Gitarrenspieler seine Vorstellung gibt. Wir erhöhen den Altersdurchschnitt erheblich, denn hier steigen meistens nur sehr junge Leute ab. Ein deutsches Ehepaar Anfang 40 trägt auch noch etwas dazu bei.
Und hier weihnachtet es wieder sehr. Riesentannenbaum am Platz, Weihnachtsgirlanden und das Beste: ein Riesenumzug mit Kindern, die in Kostümen verkleidet als Engel, Elche, Weihnachtsmänner mit Musik durch die Stadt ziehen. Es werden Geschenke und Bonbons geschmissen wie bei uns am Rosenmontag. Eine total ausgelassene Stimmung überall. So haben wir wieder Abwechslung am Abend. Es geht nämlich weiter nach Uxmal und da ist außer Tempelanlagen nichts drumrum und dementsprechend am Abend tote Hose. Dachten wir! Aber es wird dort am Abend mitten in der größten Tempelanlage eine Lichtschau mit Text vorgeführt. Nachmittags normale Besichtung – wir waren sehr beeindruckt über diese Anlage – und abends dann Illumination. Es lohnte sich nicht mehr wegzufahren und so vertrieben wir uns die Zeit bei einem Bierchen im angrenzenden Restaurant. Plötzlich hörten wir es tuckern und Wolfgang sagte: „Die MM’s kommen!“ So ein Zufall! Wir hatten uns vor fast 3 Wochen getrennt und so trifft man sich wieder. Eigentlich waren wir erst für den 21.12. verabredet. Wir haben zusammen ein Haus in Cancun gemietet bis 3.1. und verbringen also die „Feiertage“ zusammen. Es gibt sogar einen echten Christstollen (echt, weil aus der Ex-DDR) von den Eltern geschickt. Hoffentlich kommt er an!! Kleine Geschenke gibt es auch und so fühlt sich keiner so allein.
13.12. Unsere Wege trennten sich aber am nächsten Tag wieder und wir sind jetzt in Merida, einer größeren Stadt, wo wir wieder mal ins mexikanische Nachtleben eintauchen. Durch die Wärme ist hier natürlich draußen immer was los. Da ist es hier um 6 Uhr dunkel wird, ist aber meistens so gegen 10 Uhr auch Schluss.
Am 13.12. hatte mein Ex-Büro Weihnachtsfeier. In 35 Jahren meiner Tätigkeit dort habe ich dabei nur 2 mal gefehlt, einmal war ich in Florida und einmal waren wir in Peru (also wichtige Gründe). Ich hatte richtig Sehnsucht und wir waren (sind) eine Supertruppe und zur Weihnachtsfeier kommt, wenn es geht, jeder, egal wie lange er schon nicht mehr arbeitet. Ich musste einfach kurz anrufen (Skype macht’s möglich) und mich so ein bisschen mit einklinken. So war die Freude auf beiden Seiten groß!! Juchu!
Wolfgang hat morgen Geburtstag und dieses Mal denke ich dran! (Hatte ihn doch tatsächlich im Urlaub in Peru total vergessen)