Im Seqouia Nationalpark Baumriesen über Baumriesen, man fühlt sich wie ein Wicht! Das Rot der Stämme, manche sind von unten her angebrannt, sieht besonders im Sonnenlicht toll aus. Diese Bäume halten Feuer sehr gut aus, es bildet sich einfach neue Rinde drumherum. Im Kings Canyon wieder wunderbare Bergwelt. Wir haben sogar am See einen Badetag eingelegt.

Das Wetter ist sonnig und es geht weiter zum Death Valley. Die Temperaturen steigen stetig und als wir dort ankommen sind wir bei 39,6 C am Abend. Puh! Es gibt eine wunderschöne Oase mit Hotel und Pool, aber kein Zimmer mehr zu kriegen, also ab auf den staubigen Campingplatz. Ein Busch spendet Schatten und wir bauen unter Stöhnen und Schweiß das Zelt auf. Danach nehmen wir ein Bad im Pool und stellen fest: Warmes Wasser aus einer heißen Quelle! Tat trotzdem gut. Um 9 Uhr immer noch keine Abkühlung, sondern das Gegenteil. Ein heißer Wind bläst plötzlich und es weht heftig. Aber irgendwann müssen wir schlafen. Bei 35 Grad liegen wir hechelnd auf unserer Luftmatratze mit nix an und hoffen, dass die Nacht bald vorbei ist. Die Sonne geht auf, raus aus dem Zelt und rauf auf's Motorrad zum tiefsten Punkt Bad Water (trockener Salzsee, ein kleiner Rest Wasser ist noch da). Eine alles in allem sehr unwirtliche Gegend, heiß, staubig aber trotzdem faszinierend. Meterhohe Sanddünen und auch hier bunte Gesteinsformen bringen Abwechslung.

Und immer dieser Wind! Wieder einmal hat er uns eingeholt und es erwischt uns eine seitliche Sturmböe so, dass es uns einfach von der Straße in den tiefen Schotterseitenstreifen weht. Bumms, da liegen wir das erste Mal seitlich mit dem ganzen Motorrad. Uns ist nichts passiert, aber es hat uns alle Kraft gekostet, das Motorrad wieder aufzurichten und aus dem Schotter zu ziehen. Gott sei Dank stützen die Kisten gut ab. Auf dem Rückweg zu unserer Oase sehen wir schon von Weitem einen braunen Dunst - Wüstensandsturm, unvorstellbar stickig. Sand in allen Poren und der Wind um den Kopf machen einen ganz verrückt. Also, erst gehen wir mal zum Essen, dann sehen wir weiter. Leider wird es immer schlimmer und es ist erst 1 Uhr mittag. Wo sollen wir hin bis morgen früh? Wir können ja nicht den ganzen Tag im Pub sitzen oder im Visitorcenter. Langsam knirscht der Sand zwischen den Zähnen und die Haut bekommt ein ständiges Peeling. Wolfgang schaut mich an: Soll ich nach einem Zimmer fragen? Ich nee, da müssen wir durch! ....Oder doch, ja frag!! 15 Min. später, das letzte Zimmer ergattert, stehen wir unter der Dusche und machen gleich ein klimatisiertes Nickerchen. Luxus toll!!!!! Jetzt müssen wir nur unser Zelt abbauen. Es kostet richtig Überwindung wieder raus ins Feindesland zu gehen. Helm auf, Vollvisier runter und nach 10 Metern sind wir schon wieder wie mit Puderzucker bestäubt. Oh Schreck, unser Zelt liegt am Boden. Ich hatte wohl eine Leine noch zur Sicherung um einen Baum gebunden, aber den Knoten nicht richtig festgezogen. Die Haken hat es hinten spielend rausgezogen und so hat es das Zelt so richtig hin und her durch den feinen Sand geweht. Luftmatratzen, Kissen, Schlafsäcke, Kleider, Schuhe.... alles total schmutzig. So ein Ärger. Am Meisten ärgerte ich mich über mich selbst. Zur Strafe haben wir dann fast 2 Stunden im Zimmer unter der Dusche alles abgewaschen und 2 Maschinen Wäsche gewaschen. Die Laundry hatte keine Türe und die Waschmaschinen und Trockner waren mit einer dicken Sandschicht bedeckt. So etwas habe ich noch nie gesehen. Also auch erst mal putzen!

Am nächsten Tag war der Himmel wieder klar und es war eine wunderschöne Fahrt nach Las Vegas.

Im Hotel Excalibur (sieht aus wie Walt Disneys Märchenschloss) war dann noch ein Zimmer zu haben und so waren wir mittendrin auf dem Strip. Hotel an Hotel, jedes Land und Motto vorhanden: Venedig, Paris, Luxor, Glanz innen und außen, wir kamen aus dem Schauen und Staunen nicht raus. Spielautomaten so weit das Auge reicht und von oben ein Lichtermeer - eben so wie man es aus dem Fernsehen kennt.

Nach der Hitze erwischte uns hier doch bei unserer abendlichen Rundfahrt Hagel und Regen! Kaum zu glauben. Über den Hoover Damm gings dann weiter zum Nationalpark Zion.

Die Welt erscheint uns die ganze Zeit so groß und doch ist sie auch klein. Wir sitzen gerade gemütlich mitten im Canyon und essen ein Eis. Kommt ein junger Mann auf uns zu und fragt: Sind sie es wirklich, die Eltern vom Jan? Er kommt mir gleich bekannt vor und er hilft mir auf die Sprünge: Rainer Nossek, wir haben uns bei Jan's Hochzeit zum letzten Mal gesehen. Nicht zu fassen. Er und seine Freundin machen hier Urlaub mit dem Auto. Wir haben ihnen gleich noch ein paar Pfund von unserem Gepäck mitgegeben. War eine super Gelegenheit. Wenn wir uns verabredet hätten, hätte es sicher nicht geklappt. 

Dann weiter zum Bryce Cannyon. Diese Bilder kennen wohl die Meisten - vom Wind geformter Sandstein in allen Farben und Formen, tiefe Canyons wie aus dem Bilderbuch. Wir können gar nicht alles verarbeiten. Jeden Tag neue wunderbare, begeisternde Landschaften. Wenn man denkt, jetzt ist wird es langsam eintöniger tauchen plötzlich die bizarrsten Formationen auf. Es wechselt von Kilometer zu Kilometer. Heute (24.9.) sind wir 300 km gefahren und es war nicht eine Minute langweilig! Die Straßen sind leer und einfach traumhaft zu fahren. Hier ist jetzt schon Herbst und die Temperaturen bewegen sich zwischen morgens 2 Grad C und tagsüber gerademal 14 Grad. Ein Pass 3000m hoch, grandiose Aussicht, aber eiskalt. Wir kamen ganz verfroren in unserem Motel an und zum Glück: Ein warmes Schwimmbad und heißer Wirlpool. Herrlich, nach so einem Tag ein würdevoller Abschluss!

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Zion Nationalpark
BRyce Canyon
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