Heute muss ich endlich mal berichten. Fotos haben wir genug, doch die „Muse küsste“ mich nicht, wie ein anderer Reisender in Kasachstan schon bemerkte, dass es da manchmal durchaus Probleme geben kann.
Es geht uns gut, das Motorrad hatte zwar noch einenAussetzer in der Elektrik, lief aber weiter. Wolfgang baute wieder ab, rüttelte an den Sicherungen und Drähten und wie ein Wunder, nach ein paar Kilometern Fahrt, gingen alle Lichter wieder. Sehr seltsam alles.
Wir proben das Reisen wieder. Bis man sich wieder so organisiert hat mit Zelt aufbauen, Einkaufen, Kochen etc. vergeht doch etwas Zeit. Es wird uns allerdings total einfach gemacht. Tolle Campingplätze mit voll eingerichteter Küche erleichtern das Leben. Besonders meines (Heidi) müsste ich doch mit unserem kleinen Benzinkocher viel aufwändiger hantieren. Die Campingplätze kosten zwischen 20.-- und 25.-- € , meistens mit tollem Pool und gut ausgestatteten Küchen.
Bleiben wir nur eine Nacht, nehmen wir eine Cabin oder ein Motel, kosten uns ca. 70,-- € , gehen dann noch Essen für ca. 30,--€ sind wir halbwegs im Budget. Wir haben sowieso schon viel eingespart, da wir ja fast den ganzen Mai bei Freunden verbracht haben. Einkaufen im Supermarkt ist ca.20 - 30 % teurer wie bei uns. Hier in Queensland gibt es sogar Aldi. Unterwegs kann man aber durchaus mal zum guten Cappuccino einkehren oder ein leckeres Bier trinken, kein Vergleich zu Norwegen.Wein gibt es auch überall und mit 7.--bis 10.-- € ist man dabei. Die Abende sind lang (um 17.30 wird’s dunkel) und da kann man ab und zu einen Schlummertrunk gut gebrauchen. So, das zur Info, wir dachten das interessiert vielleicht auch mal.
Zwei Nationalparks lagen bisher auf unserem Weg und haben sich voll gelohnt. Für den Carnavon-Nationalpark machten wir einen Umweg von der Küste weg ins Outback von immerhin 350 km. Eine herrliche Schlucht die wir durchwanderten, um Felsenmalereien der Aborigines und idyllische Seitentäler mit riesigen Farnen, Palmen und Wasserfall zu sehen.
Und da wir schon mal im Outback waren machten wir gleich noch einen Abstecher zu den Minen der Saphire und Rubine.
Bisher erscheint uns die Landschaft noch ganz abwechslungsreich, nur zwischendurch kann man erahnen, was uns in Richtung Eintönigkeit im Landesinneren noch erwartet.
Wir hatten noch eine Adresse von Motorradfahrern ausMackay , die sich immer freuen, wenn man vorbeikommt. Eine kurze Anfrage unsererseits, wir wären in der Gegend, und sofort kam die Antwort: Herzlich willkommen! Bei Jane und Paul verbrachten wir vor 2 Tagen einen schönen Abend mit viel Austausch. Die Beiden wollen in 6 Wochen los, ihre angefangene Afrikareise fortsetzen. Sie haben uns ihren Film der ersten Etappe, immerhin die ganze Ostküste Afrikas bis Johannesburg, gezeigt. Wahnsinn!! Jetzt wollen sie die Westküste hoch. Sie hatten überhaupt keine Probleme dort (außer Löwen auf Jagd um ihr Zelt rum, was bei Jane fast zum Herzinfarkt führte) und die Bilder waren einzigartig. Wolfgang bekam ganz glänzende Augen und ich sagte gleich : Vergiss es!!
So bin ich total happy über unseren herrlichen Zeltplatz mit Aussicht (s. Bild oben) im Eungella Nationalpark und dem süßen kleinen Schnabeltier, das es eher selten und auch nur in Australien gibt. Unser kleiner Friedrich wollte unbedingt ein Foto. Lieber Friedrich, ist richtig schwer. Wir haben ein bisschen gemogelt in der Diaschau, aber das Bild oben ist ganz echt. Wir haben fast 1 Stunde gewartet bis der kleine Kerl endlich auftauchte und da war es schon ziemlich dunkel und schwer zu fotografieren. Der dichte Regenwald mit seinen Urwaldriesen machte diesen Ausflug zu einem herrlichen Erlebnis. Unser nächstes Ziel ist wieder das Meer, mit angepriesenem Traumstrand.