Uluru mit Kata Tjuta im Hintergrund beim Sonnenaufgang Bild von Leonard G.- mal kein eigenes Bild, dieses zeigt ideal die zwei Bergmassive
26.6.2015 Croyden
Nach einem Tag strenger Fahrt finden wir noch eine Unterkunft im ältesten Grocery-Laden von Australien. Sie vermieten hier 2 Zimmer mitten in der Pampa, unser Glück, denn alles andere war ausgebucht. Kaum zu glauben, wenn man diesen verlassenen Ort so sieht. Wolfgang will unbedingt einen Abstecher zum Golf nach Kalumba machen, dort werden die frischesten Fische und Scampis angepriesen. Die Campingplätze sind voll mit Caravans mit Bootsanhänger, hier ist gerade Anglerhochssaison. Wir finden trotzdem noch ein staubiges Plätzchen und essen uns an wirklich leckeren Scampis satt. Ansonsten gibt die Landschaft und der Ort nichts her, ins Wasser kann man auch wieder nicht wegen besagter Salzwasserkrokodile und endlich geht es auf gen Süden. 3 Tage strenge Fahrt, 1 Übernachtung im Roadhaus, 1 Übernachtung im Zelt direkt an den Devil Marbles, eine interessante Gesteinsformation mitten im Outback und abends endlich in Alice Springs.
Ganz so eintönig, wie von allen beschrieben, kam uns die Fahrt gar nicht vor. Lag vielleicht daran, dass es vor ein paar Wochen mal wieder geregnet hatte und es grünte und blühte zwischendurch. Dann die typischen Farben, rot, gelb, braun, der strahlend blaue Himmel und die endlos erscheinende Weite… hatte durchaus was.
29.7. Alice Springs
Schönstes Wetter tagsüber, aber nachts saukalt. Wir haben ein Hostel im Auge und tatsächlich haben wir Glück, gerade noch ein Zimmer frei. Der Besitzer Seb, ein deutscher Auswanderer, ist total nett und wir fühlen uns gleich wohl. Wir machen zwei Tage Ausflüge hier in der Umgebung in die West- und East-MacDonells Ranges. Das sind zwei Gebirgszüge mit interessanten Auswaschungen und Wasserspeichern. Da kommen aber schon wieder an die 400 km zusammen.
Unser Hinterradreifen hat durch die Schotterstraßen einfach ein ganzes Stück Gummi verloren. Gott sei Dank hat Wolfgang das gleich gesehen und hat noch einen neuen Reifen besorgen können. Der ist leider ein bisschen weich und wenn es rillig wird, schaukelt er etwas. Aber meistens geht es geradeaus und so werden wir ihn in Darwin erst wechseln.
5.7. (410 km Etappe) Ayers Rock + Olgas – oder wie die Aborigines sie nennen: Uluru und Kata Tjuta
Mal wieder ein Wikipedia-Auszug
Uluṟu ist das bekannteste natürliche Wahrzeichen Australiens. Dieser Inselberg erhebt sich 348 m über die Landschaft. Das Wort Kata Tjuṯa bedeutet „viele Köpfe“ und bezeichnet eine Gruppe von 36 Felsen, deren Material mehr als 500 Millionen Jahre alt ist und von der Erosion vor etwa 300 Millionen Jahren freigelegt wurde. Uluṟu und Kata Tjuṯa sind für die ursprünglichen Bewohner des Territoriums, die Anangu-Aborigines, kulturell bedeutsam und besonderen Tabus unterworfen. Heute veranstalten sie auch geführte Wandertouren, auf denen man mehr über Flora, Fauna und traditionelle Buschnahrung des Gebietes sowie über die Traumzeit-Geschichten lernen kann.
Die Anangu-Aborigines sind die Besitzer des Uluṟu-Kata-Tjuṯa-Nationalparks. Sie glauben, dass ihre Kultur schon immer in Zentralaustralien existierte und zu Beginn der Zeit von ihren Vorfahren erschaffen wurde.
1976 wurde im Rahmen des Aboriginal Land Rights (Northern Territory) Act die Rechte der Aborigines anerkannt; 9 Jahre später, 1985, erhielten sie die Eigentumsrechte (Freehold title) für das Gebiet des Parkes. Sie verpachteten das Land für 99 Jahre zurück an die australische Regierung. Seitdem arbeiten die Anangu und Parks Australia zusammen im Rahmen des „joint management“. Dessen Ziel ist, die Anangu-Kultur zu bewahren, ein ökologisches Gleichgewicht zu erhalten und Besuchern einen Einblick in die Kultur und Geschichte des Parkes zu geben.
Die Bilder sprechen für sich – wir sind begeistert von Farben und Formen!! Der Weg hierher hat sich wirklich gelohnt. Ein netter Campingplatz mit viel Gras, tagsüber super Wetter, nachts zwar Temperaturen um den Gefrierpunkt, aber unsere Ausrüstung ist super und hält uns warm. Wir frühstücken immer erst mit den ersten Sonnenstrahlen, vorher ist es einfach zu kalt.
8.7. Kings Canyon, schlappe Fahrt von 310 km (machen wir fast mit links)
Wieder ein lauschiges Camping-Plätzchen, aber nach 7 Tagen im Zelt sehnen wir uns nach einem richtigen Bett!! Aber der Abstecher hat sich total gelohnt. Eine wunderschöne Gebirgskette, eingebettet der Kings Canyon, den man nach einem steilen Aufstieg bequem umwandern kann. Herrliche Ausblicke, Urfarne, eine von 17 Spezies in Australien, die noch aus der Dinosaurierzeit stammen, machen diese Rundwanderung zu einem ganz besonderen Erlebnis für uns.
10.7. Heute sind es 490 km nach Alice Springs. Also früh raus, wieder die Leute, die vorbeikommen und fragen, wo um Himmelswillen packt ihr das Zeug alles hin! Das Motorrad ist immer wieder Türöffner. Wir haben von einem älteren Ehepaar (ha ha, jünger wie wir) eine Einladung nach Sydney bekommen. Er auch begeisterter Motorradfahrer, wir sollen unbedingt vorbeikommen. Viele Tipps noch für unterwegs, wo es besonders schön sein soll wurden sogar handschriftlich überbracht!!
Zurück bei Seb beziehen wir seine Hütte im Gebirgsstil, genießen das Bett und werden gleich zum Grillabend eingeladen. Zwei andere Motorradweltreisende sind hier in Alice Springs sesshaft geworden und haben uns hier besucht. Unser neuer Reifen lässt Luft, hat Wolfgang gerade festgestellt, und jetzt sind die 3 unterwegs um eine Lösung zu suchen. Ist ja mal wieder Samstag...!!!
Gerade kommt Wolfgang entnervt zurück. Beim Reifen war es nur das Ventil, aber bei der ganzen Untersuchung wurde festgestellt, dass das eine Federbein gebrochen ist. Heute macht uns keiner mehr was.Wolfgang muss selber ausbauen und dann müssen wir bis Montag warten. Wir wollten eigentlich morgen weiter. Leider ist Seb ab morgen total ausgebucht, hat uns jetzt seinen VW-Bus zum Schlafen angeboten. So lieb!!