Verkehrsschild zeigt Unterstand für Motorräder an - wir konnten es kaum glauben so wird man verwöhnt in Malaysia
29.9.2012 Medan
Mal wieder nette Menschen getroffen und zwei kurzweilige Abende gehabt. Wolfgang zieht es jetzt doch zum Motorradtreffen nach Medan. Viele Harleys, BMW hatte auch einen Stand und einige Oldtimer jeglicher kleiner und großer Motorräder waren zu sehen. Die Musik war leider viel zu laut (wir werden wohl alt) und ansonsten gab es nicht viel zu erleben. Daher tauschten wir unser lautes Stadthotel gegen ein lauschiges Plätzchen vor den Toren Medans ein, dafür riefen dann wieder die Muezzins um 4.30 Uhr aus allen Richtungen. Aber es war ein lauschiges Plätzchen, um die letzten Tage in Indonesien ausklingen zu lassen.
Wir hatten Dienstag unseren Verschiffungstermin und hofften, dass alles klappt. Wolfgang sollte Montag schon wegen den Papieren zum Agent kommen. Ich blieb im Hotel und Wolfgang kämpfte sich mal wieder durch den Verkehr. Für 80 km hin und zurück brauchte er 4 Stunden. Wieder mal schwarz wie ein Schornsteinfeger kam er zurück. Aber alles lief wie geplant und am Dienstagmorgen brachten wir dann das Motorrad zu dem Schiff, oder eher zu einem Lastkahn. Das Motorrad kam als erstes drauf und dann Kartoffeln, Zwiebeln etc.
Irgendwie fiel eine große Last von uns ab. Man wundert sich immer wieder, wie die Dinge sich dann doch regeln.
Jetzt hoffen wir, dass es bis Kuala Lumpur durchhält, denn unten läuft Öl aus. Wahrscheinlich nur eine Dichtung, aber es muss in der Werkstatt gemacht werden.
Wir flogen am nächsten Tag gerade mal 45 Minuten nach Penang, George Town.
Wolfgang nahm dann gleich Kontakt mit dem Agent hier auf, um das Motorrad wieder abzuholen. Der erzählte uns dann, dass das Schiff unterwegs einen Maschinenschaden hatte und erst am späten Abend ankommt. Außerdem auf der gegenüberliegenden Seite, schon auf dem Festland. Da geht entweder eine Brücke hin oder eine Fähre. Klar, wie hätte es auch anderes sein können, bei unserem sprichwörtlichen Glück die letzten Wochen.
So guckten wir uns eben George Town an und Wolfgang schwelgte in Erinnerungen an seinen damaligen Besuch vor über 30 Jahren. Auf dem Heimweg zum Hotel (nachts um 10 Uhr) kamen wir an einem Haus vorbei, da stand auf einem Schild groß drauf Touratech. Insider wissen Bescheid, allen Anderen sei gesagt, dass diese Firma Anbieter von Produkten für Reisen, Outdoor und Sport mit dem Motorrad ist. Kurz gesagt, jeder Motorradfahrer kennt Touratech, hat was von Touratech usw. Da wir so neugierig aufs Schild starrten kam ein junger Mann zu uns her und fragte, ob er uns helfen könnte. Wir sagten ihm dann, dass wir aus Deutschland kommen und diese Firma gut kennen. Er meinte, dass sie erst vor 2 Monaten eröffnet haben und sie schon einen Biker hier hatten, der Probleme hatte. Sie machen aber nur kleinere Sachen bei den Motorrädern, für größere schicken sie sie zu BMW zwei Straßen weiter. Wolfgang war ganz überrascht, dass es hier eine BMW Werkstatt gibt, denn er hatte im Vorfeld vergebens schon im Internet speziell in Malaysia gesucht. Dann gab er uns noch seine Karte. Wolfgang meinte schon, so ein Zufall.
Ab heute wissen wir, kein Zufall, sondern Hilfe für den Notfall.
Ich blieb im Hotel, denn der Agent holte Wolfgang am Morgen mit dem Moped ab um zum Hafen zu fahren. Das Schiff war so voll beladen, dass er bis um 12 Uhr warten musste, bis man an unser Motorrad rankam, um es auszuladen. Auf der Fähre machte man ihn dann aufmerksam, dass unten Öl auslief, und zwar in „Strömen“. Also, der BMW Händler musste her. Ein Anruf an den Mensch von Touratech, der schickte ein Helferlein, das Wolfgang direkt zum BMW Händler vorausfuhr. Es war die Dichtung, die Wolfgang glücklicherweise dabei hatte, denn auch in dieser Werkstatt ist alles nur auf neue Motorräder eingerichtet. Da half er wieder mit beim Basteln, doch bis dann alles soweit war, war es nachmittags und wir entschieden uns, erst am nächsten Tag nach Kuala Lumpur zu fahren. Gute Entscheidung! Nach viel Regen schon tagsüber und strömendem Regen die ganze Nacht, hatten wir dann bei gutem Wetter auf der Autobahn eine schöne Fahrt durch die zum Teil sehr malerische Landschaft.
5.10.2012 Kuala Lumpur – Wieder bei Carola und Klaus
Wir haben es geschafft! 6 Wochen Indonesien mit vielen Herausforderungen, die doch alle irgendwie bewältigt wurden, wieder mit netten Menschen schöne Erlebnisse gehabt. Durch wunderschöne Landschaftstrecken gefahren, wenn der Verkehr das Genießen zuließ. Ansonsten sind wir froh, diesem Verkehrschaos entflohen zu sein, mit der Hoffnung, dass es in den noch vor uns liegenden asiatischen Ländern besser ist.