26.7-29.7. Baikalsee - Insel Ol‘chon  - Khuzhir

Viele Straßenbilder – unser Zuhause ist eben im Moment die Straße. Irgendwie begeistert es uns immer wieder, wie abwechslungsreich sie verlaufen.

Mal Pause machen, ein kurzer Abstecher in die wilden Erdbeeren, die Natur genießen und schon geht es weiter. Die Straße wird wie ein Waschbrett und zum guten Schluss gibt es noch eine Umleitung, auf der wir dann auch noch den Anschluss verpassen und wild durchs Gebirge fahren. Welche Piste nehmen wir? Ich steige zwischendurch ab und laufe und nach einigen Nachfragen, wo es zur Fähre geht, kommen wir nach 3 Bergen glücklich und wohlbehalten an der Fähre an. Wir sind froh, dass wir den Weg nicht zurückfahren müssen.

Die Schlange der Autos ist lang, doch haben wir mal wieder den Motorradfahrerbonus und fahren einfach ganz nach vorn. Die nächste Fähre ist unsere und wir hüpfen und rütteln weiter 40 km auf Naturpiste. Dann liegt die Ansiedlung Khuzhir vor uns, manchen Fernsehguckern bekannt aus der 2003 ausgestrahlten ZDF-Serie Sternflüstern. Hier probten in der zweiten Jahreshälfte 2003 zwei deutsche Familien  mehrere Monate lang das Überleben zu ortsüblichen Bedingungen, die dabei gefilmt wurden. Zur damaligen Zeit gab es noch keinen Strom und kein fließend Wasser.

Unsere Unterkunft ist sehr hübsch, sogar eine Toilette und ein Waschbecken im Blockhäuschen, nur die Dusche ist nebenan. Wir haben Halbpension, was sich als ein Fehler herausstellt

1.Tag.: Halber Fisch garniert mit Mayonnaise und irgendein unbekanntes Korn gekocht, Krautsalat.

2.Tag: Hühnerknochenragout (das Fleisch fehlte völlig) mit Makkaroni, Krautsalat,

3.Tag: halber Fisch garniert mit Mayonnaise und Reis, Krautsalat.

Schmalhans-Küche hat wieder zugeschlagen. Die  Russische Küche werden wir mit Sicherheit nicht vermissen, vornehm ausgedrückt!!  

Doch das alles ganz nebenbei.  Wir sind dafür hier am viel gerühmten Baikalsee. Allein der Name zergeht schon auf der Zunge. Baikalsee in Sibirien!!  

Da zitiere ich doch am besten unseren Reiseführer: Während der Baikal oft als die Perle Sibiriens bezeichnet wird, nennt man  Ol’chon die Perle des Baikalsees. Es gibt 27 Insel auf dem See. Die größte unter ihnen ist die knapp 72 km lange und durchschnittliche 10 km breite Insel Ol’chon. Im Nordosten endet sie an einer bizarren Steilküste, deren höchster Punkt immerhin 1274 Meter erreicht.  Nur wenige Kilometer vom Ufer entfernt befindet sich mit 1600 Metern die tiefste Stelle des Baikalsees. Das Klima der Insel ist wärmer als auf dem Festland und durch geringere Niederschläge gekennzeichnet. Auffällig ist auch, dass die sonst überall in Sibirien übliche Mückenplage am Baikalsee aufgrund der spezifischen Windverhältnisse kein Problem ist. (Was wir sehr genießen)

Die Perle Sibiriens ist nicht nur für Sibirien, sondern für unsere Erde ein unvergleichliches Stück Natur. So wie die Galapagosinseln ein einmaliges Eiland im Ozean sind,  ist der Baikalsee ein weltweit einzigartiges Gewässer auf dem Festland. Der See, den viele auch ein Meer nennen, ist das größte Süßwasserreservoir des blauen Planeten. Sein Alter wird auf 25 Miil. Jahre geschätzt. Der Baikal enthält mehr Wasser als alle fünf großen nordamerikanischen Seen zusammen. Hier liegen etwa 20 Prozent der Süßwasserreserven der Erde.

 Nie im Leben hätten wir gedacht, dass wir da mal sein würden. Die Bilder sprechen für sich. Das Wetter ist traumhaft, der See absolut ruhig und die Farben der Landschaft wie im Bilderbuch. Traumbuchten, das Wasser glasklar, leider eiskalt. Wir baden die Füße, das reicht. Die russischen Touristen sind da weniger zaghaft und vergnügen sich (zugegebener Maßen auch recht kurz) im Wasser.

Eine 4-stündige Bootsfahrt in den Norden der Insel mit Blick auf die Steilküsten und zurück mit dem russischen Kleinbus vermittelt uns einen richtig guten Eindruck über die Insel.

Wir trauen unseren Augen nicht, hier wächst das Edelweiß wie Unkraut. Von den viel gerühmten Baikalrobben ist hier leider nichts zu sehen, da muss man andere Orte anfahren.

Wieder zurück auf dem Festland machen wir noch einen Abstecher nach Listvjanka am Baikalsee, nur 1 Stunde von Irkutsk entfernt. Hier soll der „Bär toben“ , der aber ein ganzer zahmer ist. Am Wochenende kommen die Leute aus Irkutsk mit dem Bus und danach ist es eher ruhig.  Hier muss man nicht gewesen sein, außer man hat keine andere Gelegenheit den Baikalsee zu sehen.

31.7. Ulan Ude

380 km Fahrt nach Ulan Ude stehen an. Also frühe Abfahrt, was in unserem Fall 9 Uhr bedeutet. Halb um den Baikalsee herum führt die Straße über sanfte Hügel und durch Birkenwälder, dazwischen mit Blick auf den See, genießen wir diese Fahrt. Manchmal machen wir Wettfahren mit der Baikalbahn, die uns immer wieder begleitet. Wolfgang meint, jetzt noch 100 km – das machen wir doch auf einem Arschbäckle.

Um 18 Uhr gut gelandet hier im Hotel, sehr schönes Zimmer, muss Wolfgang leider gleich wieder weg. Wir hatten doch einige Kilometer Baustelle und sehr schlechte Straße und wir sind ein paar Mal richtig mit dem Hinterrad in ein Loch und durchgeschlagen. Es ist mal wieder an einer anderen Stelle der Halterung Schweißen nötig. Hier im Hotel hat man ihm gleich eine Adresse gegeben und es hat alles wieder super geklappt.

Dazu Diaschau Russland 6

 

 

 

 

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